GESCHICHTE
Der etruskische Ursprung lässt sich aus den Funden der Grabmäler der Golini und der Hescanas ableiten, das besiedelte Dorf entstand aber erst im Mittelalter um das 13. Jh. Aufgrund seiner strategischen Position, dank deren die Familien von Orvieto das Territorium kontrollieren konnten, fand in den anschließenden Jahrhunderten eine starke urbane Entwicklung statt und das Dorf war häufig Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen. Es war Lehensgut der Avveduti, eine Familie aus Orvieto mit ausgedehnten Besitztümern auf dem Gebiet von Porano. Nach einer kurzen Zeit unter dem neapolitanischen König Ladislaus d´Angiò unterstand es dann ab Anfang des 15. Jh. zusammen mit der nahe gelegenen Festung Castel Rubello der Rechtssprechung von Orvieto. Zwischen dem 16. und 17. Jh. wurde es bis zur Einheit des Königreichs Italien in den Kirchenstaat eingegliedert.
KUNST, KULTUR, NATUR
Mit seinem von einem Mauergürtel umgebenen mittelalterlichen Dorfkern hat Porano das typische Erscheinungsbild des befestigten Weilers erhalten. Außer der mittelalterlichen Dorfmitte kann man hier die Kirche S. Biagio (14. Jh.) besichtigen, die zwei Fresken des 14. Jh. der Schule von Orvieto, ein Weihwasserbecken von 1680 und in der Sakristei ein Kreuz des 15. Jh. beherbergt.
Sehenswert ist in der Umgebung der architektonische Komplex Villa Paolina (18. Jh.), der mit seinen Alleen und Gärten des 17. und 18. Jh. einer der bedeutendsten historischen Parks der Region ist. Zur Villa, in der das Institut für Agrarforstwirtschaft des CNR (Nationaler Forschungsrat) untergebracht ist, gehört ein Park, in dem jedes Jahr nationale Pferderennen, eine internationale Hundeausstellung und der nationale Jongleur-Kongress stattfinden.
Bemerkenswert ist auch Castel Rubello (13. Jh.) mit dem intakten Erscheinungsbild eines befestigten Komplexes mit Türmen und Burg, sowie das Theater S. Cristina, eine antike Kirche, die in ein kleines Theater mit 150 Plätzen umgebaut wurde.
In der Ortschaft Settecamini befindet sich eine der interessantesten historischen und archäologischen Stätten der Region, die etruskischen Grabmäler der Golini und der Hescana: Die Gemälde auf dem Grabmal Hescana (4. Jh. v. Chr.) können vor Ort besichtigt werden, während diejenigen der zwei Grabmäler Golini abgenommen wurden und im Archäologischen Nationalmuseum in Orvieto ausgestellt sind. In den Grabstätten fand man auch viele Gegenstände, die ebenfalls in den archäologischen Museen in Orvieto ausgestellt sind: Rüstungen, Vasen und Bronzegegenstände, darunter ein wunderschöner Spiegel mit der Abbildung von Leda und Tyndareus.