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Abtei San Felice und Mauro

Die Abtei San Felice und das heilende Wasser

In der Vergangenheit wurde das Wasser, dem eine heilende Wirkung zugesprochen wurde, zur Waschung von Kindern mit Hautkrankheiten verwendet. Es wurde in der Mitte des Presbyteriums aus einer Queslle geschöpft, die unter der Abtei entsprang. Die in der Abtei San Felice praktizierten Heilrituale waren im Laufe der Geschichte sehr unterschiedlich: im 17. Jh. z.B. wuschen die Frauen die Köpfe ihrer Kinder, um sie von Krätze zu befreien. In den vorangegangenen Jahrhunderten stand man jedoch dieser Art von Verehrung misstrauisch gegenüber, besonders durch den schlechten Ruf, den sich die Abtei durch die betrügerischen Heilpraktiken von Teseo Pini im Jahr 1589 erworben hatte. Unter diesen Scharlatanen sind auch die „Lotores" zu nennen, die in San Felice gegen Geld versprachen, das gesunde Wachsen der Kinder zu fördern und die Kranken durch Waschungen mit dem Wasser des Flusses Nera zu heilen. Die Legende der Abteigründung wird in Schriften des 12. Jh. beschrieben: Der Hl. Mauro, der mit 300 Kameraden aus Syrien kam, zog sich mit seinem Sohn Felice und der Amme an diesen einsamen Ort zurück, wo er eine kleine Einsiedelei baute. Die Bevölkerung der Gegend, die sie schon zu Lebzeiten verehrten, da sie sie von einem Drachen befreit und Wunder vollbracht hatten, ehrten sie nach ihrem Tod mit der Errichtung einer Kirche in Castel San Felice oberhalb der Einsiedelei, wo sie begraben waren. Die Legende des Drachens Die Legende des Drachens, die in einem Relief im Fries unter der Rosette eingemeißelt ist, wird als Metapher für die Trockenlegung der Sümpfe durch die Arbeit der Mönche von San Felice interpretiert. An die 1190 neu erbaute Kirche — ein beeindruckendes Beispiel der romanischen Architektur von Spoleto — ist ein kleines auf das 15. und 16. Jh. zurückgehendes Kloster angeschlossen. Das Innere der Kirche ist einschiffig mit einem Balkendach und einem ansteigenden Chorbereich, der von mit Mosaiken verzierten Steinbalustraden abgegrenzt ist. Entlang der Wände sind nur Fragmente der Fresken erhalten, darunter ist aber die Anbetung der Hl. Drei Könige zu erwähnen: es ist spätgotisch und stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jh. Von zwei seitlichen Durchgängen gelangt man in die Krypta mit einem Gewölbe, das von einer Säule in der Mitte getragen wird; in den drei Apsiden finden zwei Altäre Platz und in der Mitte der Sarkophag aus rötlichem Stein, in dem der Überlieferung nach die sterblichen Reste der Heiligen Mauro und Felice aufbewahrt sind.
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