ROUTE 20 - Narni, die Familie der Albornoz und die römischen Ruinen von Ocricolum
Von Narni, dem alten und charmanten Narnia, bis zu den Hügeln der äußersten südwestlichen Spitze Umbriens, die andere alte Dörfer wie Otricoli, Calvi dell'Umbria und Poggio berühren.
Abfahrt Narni Ankunft Narni Länge 43 km Höhenunterschied 800 m Schwierigkeitsgrad Mittel Straßenbelag Asphalt Empfohlenes Rad Straßen, hybridrad Sehenswertes in dieser Gegend Narni, Otricoli, Calvi, Poggio, Burg von Narni. Die Route beginnt in Narni, einem Städtchen mit einer über 3.000 Jahre alten Geschichte, das 299 v. Chr. von den Römern erobert wurde und den Namen Narnia erhielt. Sie verläuft zwischen den ruhigen Hügeln des südwestlichen Zipfels von Umbrien und bindet noch weitere antike Dörfer wie Otricoli, Calvi dell´Umbria und Poggio ein. Die Abfahrt ist an der Rocca Albornoz, ein antiker, Mitte des 14. Jh. errichteter Vorposten auf der höchsten Stelle des Bergsporns, auf dem sich die Stadt erhebt. Von hier fahren wir abwärts in Richtung Stadtmitte und dann links bis zu dem kleinen Dorf Testaccio, das wir bei Kilometer 2,5 erreichen. Weiter geht es in Richtung Rom bis zur Kreuzung mit der Bundesstraße SS3 (km 6,5), an der wir wieder Richtung Rom links abbiegen. Auf dieser Straße radeln wir bergauf und bergab bis Kilometer 14 und fahren dann links zur antiken Ortschaft Otricolo; sie ist berühmt für die Ausgrabungsstätte Ocricolum, eine römische Stadt, die sich entlang des Tibers am Hafen des Öls entwickelte und deren Überreste überwiegend aus dem augusteischen Zeitalter stammen. Wir lassen die Stadtmitte hinter uns, biegen links ab und folgen den Hinweisschildern nach Calvi dell´Umbria: Nachdem wir einige abwärts führende Serpentinen bewältigt haben, beginnen wir bei Kilometer 17 den Anstieg nach Calvi, wo wir bei Kilometer 24,5 ankommen und eine Rast einlegen können. Wenn wir durch die Gassen des Dorfes radeln, sehen wir nicht nur viele künstlerische und historische Bauwerke, sondern auch zahlreiche, Christi Geburt darstellende Murals von bekannten italienischen und ausländischen Künstlern, die seit 1982 jedes Jahr nach Calvi kommen, um die Wände der alten Häuser des Ortes mit Fresken zu bemalen. Diese Wandgemälde brachten dem Städtchen den Titel „Stadt der Krippen“ ein. Von Calvi fahren wir auf der Provinzstraße SP18 Richtung Narni und radeln mehrere Kilometer durch eine stille, fast surreal wirkende Waldlandschaft. Bei Kilometer 30 gelangen wir in das Dorf Poggio (Foto oben) und fahren weiter bis zur Kreuzung mit der SS3 (km 37); hier wenden wir uns nach rechts in Richtung Narni und fahren auf derselben Straße zurück, die wir schon am Anfang der Route genommen haben. Wir lassen Testaccio hinter uns und erreichen bei Kilometer 42 die Tore von Narni: Bevor man rechts abbiegt und den Anstieg beginnt, der zur Rocca führt (km 43), sollte man unbedingt in die Stadtmitte fahren, um die Sehenswürdigkeiten des Ortes zu besichtigen. Aufregende Überraschungen bieten die unterirdischen Gänge von Narni: Aquädukte, Zisternen, Gänge, Krypten und sogar der Folterraum des Inquisitionsgerichts mit einer Zelle, in der noch von den auf ihre Verurteilung wartenden Gefangenen eingeritzte Graffiti zu sehen sind.
Ein absolutes Muss ist der historische Ortskern von Narni mit seinen in 3.000 Jahren Geschichte angesammelten Schätzen. Aus der römischen Zeit sind noch die Brücken Ponte di Augusto und Ponte di Cadona sowie das Aquädukt Formina erhalten. Aus dem Mittelalter stammen dagegen Bauwerke wie die Kathedrale San Giovenale und die Kirchen San Domenico und Santa Maria Inpensole. Großartig ist die Piazza dei Priori, an der sich der schlichte Palazzo del Podestà und die Loggia dei Priori mit der bezaubernden Loggia dei Banditori erheben. Über der Stadt ragt die Rocca Albornoz empor, die in der zweiten Hälfte des 14. Jh. auf Wunsch des Kardinals Albornoz errichtet und vor kurzem restauriert wurde. Bemerkenswert ist auch das unterirdische Narni. Besichtigt werden können Aquädukte, Zisternen, Gänge, Krypten und sogar der Folterraum des Inquisitionsgerichts: Eine geheimnisvolle Landschaft im Herzen der Stadt, Ziel einer Reise durch die Geschichte, die Kunst und die Kultur vergangener Zivilisationen. In Otricoli sollte man die archäologische Ausgrabungsstätte Ocricolum besichtigen, eine römische Stadt, die sich am Hafen des Öls entlang des Tibers entwickelte. Fast der ganze Komplex der noch sichtbaren Überreste stammt aus dem augusteischen Zeitalter: Ein Theater, ein Amphitheater und eine imposante Bogenkonstruktion, die vielleicht eines der wichtigsten Monumente der Stadt trug, das Kapitol. In Calvi dell´Umbria sind schöne Murals mit Krippendarstellungen zu sehen.