Webkunst und kunstvolle Glastüren in der Altstadt von Perugia
Entdecken Sie die Glas- und Webkunst mitten in Perugia
Kunstvolle Manufaktur, wie gewebte Stoffe und Glas kann man in ganz Italien finden, doch jede Region bewahrt seine Eigenheiten, die die Produkte einzigartig und unverwechselbar machen. Auf dieser Tour möchten wir Sie mit den Besonderheiten dieser beiden Handwerke in Umbrien bekannt machen. Dazu bringen wir Sie ins Herz von Perugia, wo einige uralte handwerkliche Traditionen im Schatten der etruskischen Mauern weitergegeben werden. In der Nähe der Piazza Partigiani können Sie das Museo-Laboratorio di Vetrate artistiche Moretti Caselli (Museum und Glaswerkstatt) und eine der ältesten Familien der Glasmeister von Italien kennenlernen. Das Museum und die Werkstatt befinden sich in einem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, das ursprünglich der Patrizierfamilie der Baglioni gehörte. Francesco Moretti begann mit seiner Aktivität im Jahr 1859 und seither wird die handwerkliche Tradition von Generation zu Generation weitergereicht, wobei sie jeweils von den Studien und Talenten der einzelnen Familienmitgliedern bereichert wird. Wenn man in die Werkstatt kommt, kann man wunderschöne Kunstwerke auf Glas bewundern. Besonders beeindruckend ist das historische Werkzeug, das teilweise immer noch benutzt wird und von Moretti selbst entworfen wurde, wie z. B. der Holzofen zum Brennen von bemaltem Glas, die Werkzeuge zum Glasziehen und zum Schmelzen von Blei. (Für Informationen zu den Öffnungszeiten, besuchen Sie die Webseite: www.studiomoretticaselli.it) Nach dem Werkstattbesuch gehen Sie durch die Altstadt bis zum Stadtviertel Elce. Gehen Sie auf der Via Tiberio Bernardi, einer Querstraße der Via Innamorati, hinauf: nach wenigen Minuten sehen Sie die Kirche San Francesco alle Donne, Sitz des Museumsatelier "Giuditta Brozzetti", das für seine kunsthandwerklichen Stoffe bekannt ist. Die Geschichte des Ateliers beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts, als Giuditta Brozzetti die Werkstatt für hochwertige Webstoffe gründete. Nach vier Generationen ist das Atelier heute eines der letzten Webereien in Italien, wo noch auf Jacquard-Webstühlen von Hand gewebt wird. Auch der Ort des Museums wird Sie faszinieren: das Gebäude stammt aus dem Jahr 1212 und ist die älteste Franziskanerkirche von Perugia. 1252 wurde das Kloster von den Franziskanern an die Benediktiner-Nonnen übertragen und heißt seither San Francesco alle Donne (hl. Franziskus an die Frauen). Die Werke im Inneren des Museums sind von seltener Schönheit und zeugen von einer langjährigen Tradition und Erfahrung: man findet Stoffe, die von Etruskermotiven inspiriert wurden und sogenannte „Tovaglie Perugine" („Peruginer Tischdecken"), die bis Ende des 12. Jahrhunderts als Altardecken in den mittelalterlichen Kirchen von Mittelitalien benutzt wurden. (Man findet sie auf den Bildern von Pietro Lorenzetti, Giotto, Ghirlandaio und Leonardo da Vinci verewigt.) Eine Tatsache, die dem Atelier in den letzten Jahren viel Ansehen verschafft hat, war die Restaurierung eines Original-Webstuhls aus dem 17. Jahrhundert, durch die man eine antike verlorengegangene Webtechnik wiederentdecken konnte: die sogenannte „Fiamma di Perugia" („Flamme von Perugia"). Für Informationen: http://www.brozzetti.com/