GESCHICHTE
Der vermutlich 84n.Chr. von den Römern gegründete Ort hatte im Mittelalter eine wichtige strategische Kontrollfunktion über das Tal des Vigi. Aus diesem Grund wurde er von den Langobarden unterworfen und in das Herzogtum Spoleto eingegliedert. Im 13. Jh. ging er an den Kirchenstaat über und wurde im 14. Jh. Lehensgut der Colligola, die Signori von Montesanto. 1860 stimmte Sellano für die Annexion durch das Königreich Italien.
KUNST UND KULTUR
Im historischen Ortskern befinden sich künstlerisch bedeutende Gebäude, darunter der Palazzo Comunale mit baulichen Merkmalen des 16. Jh., in dem Fresken des 16. Jh. zu sehen sind. In Montesanto kann man die im 13. Jh. errichtete und im 16. Jh. wieder aufgebaute Kirche S. Maria besichtigen, die zahlreiche Leinwandgemälde des 16. und 17. Jh., eine ungewöhnliche geschnitzte Holzkanzel und ein auf das 15. Jh. datiertes Triptychon mit Goldgrundierung beherbergt. In dieser Kirche ruht auch die sterbliche Hülle des Seligen Jolo. Der Eremit lebte im 13.-14. Jh. und ist heute der Schutzheilige von Sellano.
In der Umgebung gibt es viele kleine Ortschaften mit zahlreichen Burgen und Kunstwerken. Sehenswert ist in der Ortschaft Cammoro die Kirche S. Maria Novella, seltenes Beispiel einer Dachkirche, in Montesanto eine antike, von Mauern umgebene Burg und in Postignano eine alte am Hang liegende Burg aus dem Mittelalter, die von einem sechseckigen Turm überragt wird. Im Dorf Pupaggi steht die schöne Kirche S. Sebastiano des 13. Jh. mit Merkmalen der romanischen Architektur. In Sterpare hütet die Kirche Madonna delle Grazie eine wertvolle Holzskulptur der Madonna mit Kind des 13. Jh. In der charakteristischen Ortschaft Villamagiana wird der einträglichsten Aktivität von Sellano nachgegangen: Die Herstellung von Feilen und Raspeln.