Zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert wurden zahlreiche Veränderungen vorgenommen, um die Räumlichkeiten an die neuen Anforderungen der immer größer werdenden franziskanischen Glaubensgemeinschaft anzupassen und der Lage an einer wichtigen Kreuzung gerecht zu werden, die eine strategische Raststation für die Pilgerbrüder darstellte. Die Giebelfassade mit Bogenfries verrät sichtbar den Anbau von zwei seitlichen Kirchenschiffen (1437). Antonio da Orvieto schuf den eleganten Glockenturm (1445), der mit polychromen Majoliken in Blau und Grün verziert ist. Neben der Gründung der Kapelle San Bernardino di Siena, die dem Gründer der Observanten gewidmet ist, der mehrmals in Terni war, gehört die Errichtung der Paradisi-Kapelle in der ersten Hälfte des 15. Jh. zu den wichtigsten Umbauten. Sie wurde rechts vom Chorraum errichtet und 1450 von Bartolomeo di Tommaso mit einem Freskenzyklus zum Thema Jüngstes Gericht verziert. Der Auftraggeber des Werks, Monaldo Paradisi, war den Observanten sehr verbunden und ein leidenschaftlicher Verfechter der von Giacomo della Marca (Nachfolger von Bernhardin von Siena) gepredigten Reform. Er hatte den Wunsch, dass eine der vielen Predigten des Heiligen, der seinen Zuhörern gerne die Belohnungen und Bestrafungen am Ende des Lebens in Erinnerung rief, bildlich umgesetzt wird.
Der Wallfahrtsort gehört heute zum Franziskusweg und zum Pilgerweg der ersten franziskanischen Märtyrer, eine interessante Initiative zur Wiederentdeckung der Orte und der Geschichte der ersten franziskanischen Märtyrer.