Città di Castello
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Città di Castello liegt im Nordwesten von Umbrien und erstreckt sich entlang dem oberen Tibertal an den Grenzen zur Toskana und nicht weit entfernt von den Marken. Das Territorium bietet dem Besucher angenehme Überraschungen: Dieses geschichtsträchtige Gebiet mit seinen zahlreichen Monumenten und seiner jahrhundertealten Kultur zeichnet sich durch das harmonische Nebeneinander von Umweltfreundlichkeit und vitaler industrieller Realität aus.

 

GESCHICHTE

Nach ihrer Gründung durch die Umbrer wurde die Stadt ein römisches Munizipium mit dem Namen Tifernum Tiberinum. Im Anschluss an verschiedene Herrschaften und nach der Plünderung und Zerstörung durch Totilas Gotenheer (6.Jh.n.Chr.) wurde sie wieder aufgebaut und befestigt. Nachdem sie zunächst Castrum Felicitatis genannt worden war, bekam sie im 10. Jh. ihren endgültigen Namen Castrum Castelli.

In der ersten Hälfte des 12. Jh. wurde sie freie Kommune, im 15. Jh. dann Signoria der Familie Vitelli. Während des Mittelalters wechselten sich Zeiten der Unabhängigkeit mit Zeiten der Unterwerfung unter den Kirchenstaat, unter Florenz und unter Perugia ab. Erst im 16. Jh. ging Città di Castello mit Cesare Borgia endgültig an den Kirchenstaat über, unter dessen Herrschaft sie (abgesehen von der napoleonischen Zeit) bis zur Ausrufung des Königreichs Italien (1860) blieb.


 

KUNST UND KULTUR

In Città di Castello, zum Großteil umgeben von Stadtmauern aus dem 16. Jh., kann man den „Hauch der Kunst" in der bezaubernden Atmosphäre der Altstadt, in der eleganten Renaissance-Architektur, in den Höfen und den Bogengängen der herrschaftlichen Palazzi wie Palazzo Vitelli alla Cannoniera (heute Städtische Pinakothek), in den Kreuzgängen, in den Innenräumen der Kirchen wie die monumentale Kathedrale (11.Jh.) mit den Schätzen des Museums für Kirchenkunst oder in den Kirchen S. Maria Maggiore, S. Maria delle Grazie, S. Francesco und S. Domenico spüren.

Aber auch in den Meisterwerken von Raffaello, von Luca Signorelli, ebenso wie in den Säcken, Hölzern, Plastiken und Rissen von Alberto Burri, einer der großen Maestri der internationalen zeitgenössischen Kunst, der seine gesamten Werke seiner Geburtsstadt hinterließ. In der Altstadt sollte man die Städtische Pinakothek besichtigen, die im Hinblick auf die Bedeutung der ausgestellten Werke an zweiter Stelle gleich hinter der Nationalgalerie von Perugia steht: Sie erhielt in jüngster Zeit neue Ausstellungsräume und beherbergt Meisterwerke von Raffaello, Luca Signorelli, Ghirlandaio, Raffaellino del Colle und Pomarancio.

Die komplette Sammlung der Werke von Alberto Burri ist in zwei faszinierenden Ausstellungsgebäuden untergebracht: Im Renaissancepalast Albizzini und in den ehemaligen Tabaktrockenhallen. Bemerkenswert ist das neben der Kathedrale liegende Dommuseum mit wertvollen Zeugnissen kirchlicher Kunst, während das Museum der Weberei die Etappen der Werkstatt „Tela Umbra" darstellt und das Museum der Buchdruckerkunst perfekt funktionierende Druckmaschinen verschiedener Epochen zeigt. In der Umgebung ist das Oratorium San Crescentino in Morra, in dessen Innenräumen einige wunderschöne Fresken von Luca Signorelli (die Geißelung und die Kreuzigung) zu sehen sind, einen Besuch wert, außerdem die Basilika Canoscio, wichtigster Bezugspunkt der Marienanbetung in Umbrien, die Wallfahrtskirche Belvedere, die Abtei Badia Petroia, eindrucksvolles Beispiel einer romanischen Konstruktion (11.-12.Jh.) sowie die Villa Montesca, die inmitten eines Jahrhundertparks mit zahlreichen seltenen botanischen Arten liegt.

In Gravelle befindet sich in einem Bauernhaus mit Blick auf Villa Cappelletti das Dokumentationszentrum der Volkstraditionen, in Italien eine der ersten Sammlungen von Gegenständen der Bauerntradition.

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