Mittlerweile ist es eine stillgelegte Wallfahrtskirche. Früher konnte man am Eisentor der Kirche angebundene Häubchen und Hemdchen von Neugeborenen sehen, die von den Müttern dargeboten wurden, die, nachdem sie das Wasser von San Silvestro getrunken hatten, Muttermilch produzierten. Das Wasser stammt aus einem Brunnen an der Zufahrtsstraße zur Abtei. Es half nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren bei der Milchproduktion, wie bei einem Pastoralbesuch des Bischofs von Foligno 1911 berichtet wurde.
Man erzählt, dass dieses Wasser einem Mann, der dieses mit Verachtung getrunken hatte, Brüste wie von einer Wöchnerin wachsen ließ.
Besuchen Sie die Krypta von San Silvestro und beten Sie an einer der drei Säulen, die das Gewölbe tragen: jene Säule, die durch die Hände der Gläubigen ganz glatt ist, weil hier der Heilige angerufen wird, um Knochenschmerzen zu heilen.
Wenn man zur Burg von Collepino in Richtung der Anhöhe von Subasio hinaufsteigt, trifft man auf die Reste der Kirche von San Silvestro. Eine Einsiedelei, die 1025 von San Romualdo gegründet wurde, wahrscheinlich auf einem bereits bestehenden Gebäude und die im Jahr 1150 zu einer Kamaldulenser-Abtei wurde.
Die Probleme, die sich durch die Gütergemeinschaft mit dem benediktinischen Frauenkloster von Vallegloria von Spello ergaben und die Konflikte mit den Kanonikern von Santa Maria Maggiore von Spello, machten das Leben der Abtei schwierig, das 1535 von Papst Paul III. zerstört wurde, da es Gefolgsleute der Peruginer Familie der Baglioni aufgenommen hatte, die dem Papst feindlich gegenüber standen.
Die Privilegien der Abtei: Ring, Siegel, Bischofsmütze wurden den Priestern von Collepino zuerkannt, die sie bis 1875 innehatten. 1972 hat sich die Gemeinschaft der „Kleinen Schwestern von Maria" in der auf den Resten des Klosters errichteten Einsiedelei mit dem Namen „Transfiguration" eingerichtet.
Von der antiken Abteianlage sind nur der Teil der Apsis mit der darunterliegenden Krypta und die Grundmauern des Glockenturms erhalten.
Die Bekanntheit der Abtei San Silvestro war mit der Fürsprache des Heiligen verbunden, der mit dem Wasser die Mütter heilte, die keine Muttermilch für die eigenen Kinder hatten.