Wege des Glaubens

Benediktinerweg von Giano dell'Umbria nach San Gemini

Auf den Spuren der Benediktinerkultur von Giano dell'Umbria nach San Gemini

In Orten des heiligen Benedikt von Nursia

Abgeschottet und dominierend liegt unweit von Giano dell'Umbria das Stift San Felice. Unbekannten Quellen zufolge, kann die Stiftung des Gebäudes laut dem Historiker Ludovico Jacobilli aus Folignio auf das Jahr 950 festgelegt werden. Damals ließ sich dort eine klösterlich-benediktinische Gemeinde nieder. Der Bau der Kirche und des angrenzenden Klosters geht hingegen auf den Beginn des 12. Jahrhunderts zurück. Das bedeutet, dass man sich hier zwischen Klöstern, Stiften und einzigartigen Orten auf Boden bewegt, der stark von der Benediktinerkultur geprägt wurde.

Die Ruhe und die wunderschöne Landschaft laden zur Meditation und zur Begegnung mit Gott ein. Auf diese Art und Weise kann seine Regel, zu arbeiten und zu beten – ora et labora – als authentische Erfahrung gelebt werden. Die spirituelle Suche und der tatsächliche Einsatz verwirklichen sich im Inneren der klösterlichen Gemeinden.
Die Gläubigen haben durch die Jahrhunderte hindurch den strikten Rückzug in die Klöster vermieden und sind unter das Volk gegangen, indem sie zu deren spirituellem, kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt geworden sind und nach den Invasionen der Barbaren einen bedeutenden Beitrag zur moralischen und kulturellen Wiedergeburt des Kontinents geleistet haben.

Die Route beginnt in Massa Martana am Gebirgsmassiv Monti Martani, dessen Bewohner bereits um das vierte Jahrhundert n. Chr. von den ersten Christen, die entlang der historischen Strecke der Via Flaminia unterwegs waren, evangelisiert wurden. Diese Christen kannten das Werk der Benediktiner dank zweier wichtiger Stifte, die auf den Fundamenten römischer Gebäude entstanden – das Stift Santi Fidenzio e Terenzio und das Stift Santa Maria in Pantano. Die Kirche Santa Maria in Pantano ist eine der ältesten und interessantesten Kirchen Umbriens. Man bedenke, dass das Stift Santi Fidenzio e Terenzio, das in Privatbesitz ist, nur am Sonntagvormittag nach 10.00 Uhr besichtigt werden kann.

Auf den Spuren der Benediktiner geht es weiter in das Gebiet um Terni, wo man zu Orten und Burgen voll von historischem Reichtum gelangt – die letzte Etappe führt zum Gebäude von San Niccolò, das im Herzen des Stadtzentrums vom San Gemini erbaut wurde. Dieses von Benediktinermönchen bewohnte Stift wurde der Verehrung des Heiligen Nicola (Hl. Nikolaus), Bischof von Myra, gewidmet. Der Name Nicola wurde umgeändert auf Nicolò.