Medieval stone tower with red battlements, surrounded by stone buildings with arched windows and brick details.
Kunst in Umbrien

Gerardo Dottori: eine dreitägige Reise durch die futuristische Essenz Umbriens

Zweiter Tag: Die Kunstroute am Trasimeno

Nach dem Besuch der Heimatstadt von Gerardo Dottori geht es weiter in die Gegend des Trasimenischen Sees, den der Künstler sehr liebte und als privilegierte Kulisse für Dutzende von Gemälden wählte. Die Route führt von Magione und seiner Umgebung, wie Montecolognola und Montesperello, bis zu den Orten Passignano und Tuoro am See.

Die Werke des Malers im Gebiet des Trasimeno-Sees zeugen von seiner tiefen Verbundenheit mit der umbrischen Landschaft und insbesondere mit dem kulturellen und geografischen Kontext des Sees. An jedem Ort, von der Ausschmückung privater Villen bis hin zu religiösen und öffentlichen Gebäuden, taucht ein Künstler auf, der in der Lage ist, Modernität und Tradition, Avantgarde und Sakralität zu vereinen. Für diesen zweiten Tag der Besichtigung empfiehlt sich die Anreise mit dem Auto.

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Etappe 1
Montesperello: Kirche von San Cristoforo

Auch hier, in dem Zyklus von Wandgemälden, wendet der Künstler seinen typischen, von der umbrischen Tradition beeinflussten Stil der Luftbildmalerei an. Seine Werke stehen in Kontinuität zu den anderen sakralen Zyklen, die er am Trasimeno-See geschaffen hat, und sind Ausdruck eines wachsenden Gefühls von Frieden und Harmonie in der Behandlung religiöser Themen.

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Etappe 2
Magione

Pfarrkirche

Zwischen 1948 und 1949 schmückte Dottori das Apsidenbecken dieser Kirche und hinterließ einen Zyklus, der sich durch dieselbe Fischaugenansicht auszeichnet, eine Technik, mit der die Landschaft im Stil eines Luftbildes vergrößert wird. Auch hier erkennt man eine Abkehr von der futuristischen Dynamik zugunsten einer ruhigeren, ausgedehnten Landschaft, die im Laufe der Zeit als Teil der „neuen modernen Landschaft“ definiert wird.

Rathaus von Magione, Ratssaal

Dieser Zyklus, der zwischen 1948 und 1949 entstand, ist ein wichtiges öffentliches Werk des Künstlers. Dottori schmückte den Ratssaal mit Landschaftsmotiven, die dreizehn Ansichten von Ortschaften im Gemeindegebiet von Magione darstellen (Magione, Agello, Montecolognola, Torricella, Monte del Lago, S. Feliciano, S. Savino, S. Arcangelo, Borgo Giglione, Caligiana, Villa Antria, Collesanto, Montesperello und Soccorso), die mit ornamentalen Motiven durchsetzt sind. In der Mitte einer der Mauern steht Magione mit seinen antiken Türmen. In der Mitte befindet sich ein großes historisches Gemälde, das Fra Giovanni da Pian di Carpine darstellt, einen bedeutenden mittelalterlichen Entdecker aus Magione, der für seine Reise in die Mongolei vor dem berühmteren Marco Polo bekannt war. In diesem Werk verbindet Dottori den historischen Realismus mit seinem typisch futuristischen Bildansatz und schafft ein Werk, das sowohl feierlich als auch innovativ ist.

Villa Mannocchi

1951 arbeitete Dottori an der Dekoration dieser privaten Villa in Magione. Obwohl es sich um eines seiner letzten Werke handelt, unterstreicht die Dekoration der Villa Dottoris Hingabe an die Wandmalerei und die Verwendung ausgereifter Techniken, die seine futuristische Sprache mit der Tradition verbinden.

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Etappe 3
Montecolognola: Kirche der Heiligen Annunziata

Zwischen 1948 und 1949 schuf der Künstler in dieser Kirche sakrale Gemäldezyklen. Die Werke spiegeln sein Interesse an der umbrischen Landschaft und seinen eher ruhigen und kontemplativen Stil wider. Dottori vermischt die umbrische ikonografische Tradition mit futuristischen Elementen und beweist damit seine Fähigkeit, sich den religiösen Anforderungen anzupassen, ohne seine persönliche künstlerische Vision aufzugeben.

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Etappe 4
Passignano sul Trasimeno

Passignano ist ein emblematischer Ort in Dottoris Schaffen, denn es war einer der ersten Orte, an dem seine Verbindung zur umbrischen Landschaft und zum See deutlich wurde und an dem er begann, einen Stil zu entwickeln, der Modernität und Tradition miteinander verbindet.

Villa D'Olindia

Eine der ersten Privatresidenzen, die in diesem Gebiet dekoriert wurden. Der hier gemalte Bilderzyklus gehört zu Dottoris frühem Schaffen und zeigt deutlich symbolistische und Jugendstileinflüsse. Man findet dekorative Darstellungen mit weiblichen Motiven im Stil der Secessionisten und einen besonderen Fokus auf die Natur und die lokale Landschaft, wiederkehrende Elemente in seiner Kunst.

Villa Barberini

Auch hier zeigt sich der symbolistische Einfluss, begleitet von einem starken Bezug zur lokalen Landschaft. Diese Zyklen spiegeln Dottoris Interesse an der Aeropittura wider, einer Strömung des Futurismus, die die Welt aus der Vogelperspektive darstellen wollte, und die in vielen seiner Werke präsent ist.

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Etappe 5
Tuoro sul Trasimeno: Pfarrkirche

Zwischen 1948 und 1949 schuf Dottori mehrere Gemäldezyklen in der Apsis dieser Kirche. Die Werke zeichnen sich durch die Verwendung der Fischaugenperspektive aus. Die Verwendung dieser Technik fügt sich in die sakralen und religiösen Themen ein und zeigt einen meditativen Dottori, der mit der umbrischen Tradition verbunden ist.

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