Hanfmuseum
An den Ufern des Flusses Nera gibt es Gebiete, die den Namen "canapine" tragen. Dieser Begriff geht auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück, als in ganz Umbrien, insbesondere in der Valnerina, Hanf angebaut und verarbeitet wurde. Auf diese Weise entstanden wichtige Seile für die Landwirtschaft und Stoffe für Haus und Kleidung.
Eine lokale Tradition, die noch heute in Sant'Anatolia di Narco in einem modernen, kreativen Ausstellungsraum, dem Hanfmuseum, bewahrt und weitergegeben wird.
Ein multisensorischer Pfad
Beim Betreten des Museums findet der Besucher nicht nur eine Ausstellung antiker Werkzeuge für die Verarbeitung und das Weben von Hanf sowie ein reiches Erbe an Artefakten. Vielmehr wird er dank der Kombination von multimedialen Exponaten und multisensorischen Werken eine innovative Erfahrung machen können, um die Geschichte und die Funktion dieser Gegenstände zu erleben und gleichzeitig die künstlerische Entwicklung des Hanfs zu entdecken.
Ein wichtiges Beispiel für diese Verschmelzung von Tradition und Innovation ist die Dauerinstallation "Spinning Dolls" der britischen Künstlerin Liliane Lijn. Fünf kegelförmige Formen, die Röcken ähneln, drehen sich, heben und senken sich unter dem Einfluss von Schwerkraft und Zentrifugalkraft, tanzen und erinnern an die Gesten und die Welt der Frauen. Und in den an das Museum angrenzenden Webereien kann man eine weitere zeitgenössische Nutzung entdecken: Alle Räume wurden nach den Prinzipien der Bioarchitektur renoviert, wobei Hanf und Kalk als Hauptmaterialien verwendet wurden. Diese innovative Initiative hat dem Museum das prestigeträchtige Gütesiegel Green Heart Quality" eingebracht.