In der Nähe des Eingangs dieser natürlichen Höhle gibt es eine Zisterne, die immer mit Wasser gefüllt ist, dem heilende Wirkung zugesprochen wird. Die Wallfahrtskirche war Ziel von Pilgerreisen zum Fest des Hl. Erzengels Michael, zu dem die Gläubigen kamen, um das Wasser der Grotte zu trinken oder sich darin zur Genesung zu baden. Auch wenn diese Glaubenspraktiken noch durchgeführt werden, ist die Wallfahrtskirche während des Jahres geschlossen: ein Besuch ist nach Anmeldung bei der Familie Federici in Sant'Eraclio von Foligno möglich.
In der Nähe von Roviglieto, an den Hängen des Monte Cologna, befindet sich die Wallfahrtskirche mit heiltätigen Kräften Sant´Angelo de Gructis , die im 11. Jh. von den Grafen von Uppello in einer tiefen und weiten Naturgrotte errichtet wurde.
Zwischen dem 13. und 14. Jh. ging sie in das Erbe der Grafen von Turri über. 1870 wurde die Wallfahrtskirche von der Familie Federici von Scandaloro gekauft, die noch heute ihre Besitzer sind. Dieses Gotteshaus wurde in einer unbekannten Epoche von den Bewohnern von Roviglieto aufgegeben, die sich der Wallfahrtskirche der Madonna delle Grazie von Rasiglia zuwandten, der man das Wunder einer Auferstehung eines Kindes zugesprochen hatte.
1842 wurde - wie die an der Fassade angebrachte Steintafel beweist - die zufällige Auffindung der Grotte, deren Eingang mittlerweile vollkommen verlegt war, als Wunder aufgefasst. Dieser Vorfall entfachte eine sofortige Wiederaufnahme der Verehrung dieser Kultstätte, der der Madonna delle Grotte oder del Riparo gewidmet wurde, nachdem unter dem Putz ein Bildnis der Barmherzigen Madonna gefunden wurde.
Die Anlage besteht aus einer kleinen, im 19.Jh. restaurierten Kirche und einer großen natürlichen Grotte, zu der man über Felsstufen hinuntersteigt. An der linken Wand der Höhle, die gegen die Rückseite ellipsenförmig ist, steht der Altar, der von der Freske der Madonna del Riparo geschmückt wird und an dessen Seite eine Holzstatue des Hl. Erzengels Michaels steht und von einem Metalldach auf Säulen geschützt wird. In einer Verzweigung der Grotte wurde eine Behausung für den Einsiedler angelegt, der diesen Ort nach dessen Auffindung bewachte