GESCHICHTE
Massa Martana ist sehr alten Ursprungs und in der römischen Zeit war seine Geschichte eng mit dem Bau der antiken Konsularstraße Via Flaminia verknüpft, die Rom mit der Adria und Nordostitalien verband. Nach dem Untergang des Römischen Reichs und den Verwüstungen der Barbareneinfälle gehörte es im 7.-8. Jh. zum langobardischen Herzogtum Spoleto: Die Errichtung der Burg von Massa geht auf diese Zeit zurück. Ab dem Jahr 1000 unterstand es abwechselnd lokalen Adelsfamilien, der Kirche und der Stadt Todi. 1565 gelang es Massa Martana durch Zahlung von 23.000 Goldscudi an Todi, seine lang ersehnte Unabhängigkeit zu erlangen, die es unter dem Schutz des Kardinalkollegs bis zur Gründung des Königreichs Italien bewahren konnte.
KUNST, KULTUR, NATUR
Der historische Ortskern, der sich durch zahlreiche architektonische Bauten des 16. und 18. Jh. auszeichnet, befindet sich innerhalb der Burgmauern. Das mit behauenen Steinen und dem Wappen der Stadt dekorierte Zugangstor ist noch gut erhalten. Eindrucksvoll sind die dem Schutzheiligen der Stadt geweihte Kirche S. Felice, die Kirche S. Sebastiano mit einem kostbaren Leinwandgemälde von 1595 „Madonna mit Kind und Engeln zwischen den Heiligen Felix und Sebastian" und der Palazzo Comunale des 16. Jh. Etwas außerhalb der Altstadt kann man die Kirche S. Maria delle Grazie und die Kirche S. Maria della Pace, deren Außenseiten komplett mit Travertinstein verkleidet sind, besichtigen. In der Umgebung befinden sich zahlreiche Kirchen, die ein einmaliges Erbe darstellen: Die Kirche S. Maria in Pantano, eines der ältesten und interessantesten Kirchengebäude Umbriens, die Kirche S. Illuminata, die 1150 errichtete Abtei S. Maria dei Viepri, die ihr ursprüngliches romanisches Aussehen und eine Fassade mit doppelter Walmfläche beibehalten hat, die Abtei S. Faustino, die im 8. Jh. über den Ruinen einer römischen Villa errichtet und von den Benediktinermönchen über dem Grabmal ihres Heiligen realisiert wurde, sowie die Abtei der Heiligen Fidenzio und Terenzio aus dem 9. oder 10. Jh. mit einer antiken und suggestiven Krypta. Ein Zeugnis der römischen Präsenz ist die im Jahr 220v.Chr. entlang der Trasse der Via Flaminia erbaute Ponte Fonnaia. In der Nähe dieser Brücke befindet sich die in Umbrien einmalige christliche Katakombe, in der über 300 Grabnischen entdeckt wurden. Um die Naturschätze dieses Territoriums zu genießen, kann man entweder auf den Wegen der Martani Trekkings wandern, gut ausgestattete Naturrouten im Gebiet der Monti Martani, oder sich einen Aufenthalt im Thermalzentrum der Thermen S. Faustino gönnen, aus deren Quellen Wasser mit einzigartigen heilenden Eigenschaften sprudelt.