GESCHICHTE
Laut Überlieferung soll sich der Name von dem lateinischen Wort „castra" ableiten, d.h. Feldlager, die Hannibal während seines Marschs nach Rom hier aufgeschlagen haben soll.
Nach dem Untergang des Römischen Reichs wurde Montecastrilli zuerst eine Garnison der Langobarden, die Gründer des Herzogtums Spoleto, und danach der Byzantiner, die es in ihr Verteidigungssystem zum Schutz der Verbindungswege zwischen Rom und Ravenna einbezogen.
Im Frühmittelalter wurde der Ort in die antiken Ländereien Arnolfe, zu denen Narni, Terni, Spoleto und Todi gehörten, eingegliedert. Als 1093 die feudale Einheit der Familie Arnolfi definitiv zerbrach, kam Montecastrilli unter die Herrschaft der Kirche.
Erst im Jahr 1810 wurde es eine unabhängige Kommune, unterstand aber nach dem Fall Napoleons (1814) wieder der Kirche, unter deren Herrschaft es bis zur Gründung des Königreichs Italien (1860) blieb.
KUNST, KULTUR, NATUR
Im Dorf ist die Struktur der von Zinnentürmen eingerahmten Stadtmauer mit den zwei Stadttoren Porta Amerina und Porta Medioevale zu sehen.
Sehenswert sind die Pfarrkirche San Nicolò, die ein Holzkruzifix des 15. Jh., eine Madonna des 16. Jh., ein Leinwandgemälde der Heiligen Sant´Antonio und Santa Lucia von Bartolomeo Poliziano (1629) und eine Madonna des Rosenkranzes (1606) von Ricci da Urbino beherbergt, sowie die dem Klarissenkloster angeschlossene Kirche Santa Chiara (17. Jh.) mit einem großen Leinwandgemälde des 18. Jh., auf der die Assunta abgebildet ist. In der Umgebung lohnt sich die Besichtigung der Kirche San Lorenzo in Nifili, ein eindrucksvolles Beispiel des romanisch-umbrischen Stils.
In Quadrelli findet man die ebenfalls romanische Kirche Santa Maria Assunta und die Kirche Confraternita del Santo Rosario (Bruderschaft des Heiligen Rosenkranzes) des 17. Jh. mit einem Dachwerk aus Terrakotta-Flachziegeln, die mit dem Wappen des Kardinals Nicola Canali dekoriert sind.
In Castel dell´Aquila kann man im Museum der Bauernkultur die Dauerausstellung landwirtschaftlicher Geräte und Instrumente besichtigen und in Casteltodino die Kirche San Bartolomeo (11.-12. Jh.), die nach einer tiefgreifenden Restaurierung heute wieder für den Gottesdienst geöffnet ist.
Das für sein gesundes Klima bekannte Territorium liegt inmitten einer ökologisch intakten und ausgesprochen suggestiven Gegend mit einer landwirtschaftlich geprägten Landschaft, die von Bauernhäusern und großen bestellten Feldern übersät ist.