GESCHICHTE
Poggiodomo ist antiken Ursprungs. Nachdem die Römer in das Territorium eingedrungen waren (4. Jh.v.Chr.), wurde es in die damals so genannte Region Sannio eingegliedert. Es stand immer unter der Herrschaft der umliegenden Städte, zuerst Spoleto und dann Cascia, deren Schicksal es teilte. Die mächtigsten Familien verteidigten das Dorf während des Mittelalters, als die vier Burgen Poggiodomo, Usigni, Mucciafora und Roccatamburo errichtet wurden. Nach seiner Einverleibung in den Kirchenstaat erlebte es unter Papst Urban VIII. seine blühendste Zeit. Poggiodomo wurde 1809 während der napoleonischen Besetzung zur Kommune und konnte seine politische Struktur auch nach der Kirchenreformation aufrechterhalten. 1860 wurde es in den Italienischen Staat eingegliedert.
KUNST UND KULTUR
Touristisch interessante Gebäude im historischen Dorfkern sind die Burg, die Kirche San Pietro (14. Jh.) mit interessanten Gemäldezyklen, darunter Fresken des 15. und 16. Jh., und die Kirche San Carlo Borromeo (1633) mit neun Barockaltären aus Holz des 17. und 18. Jh. In der Umgebung kann man die Einsiedelei Madonna della Stella, ein mystischer Ort des Rückzugs und des kontemplativen Lebens, und die Kirche San Bartolomeo in der Ortschaft Mucciafora besichtigen. Die Ortschaft Usigni ist aufgrund ihrer eindrucksvollen Gebäude, die Kardinal Fausto Poli, Sekretär von Papst Urban VIII., errichten ließ, als „Palazzo-Dorf" bekannt. Bemerkenswert sind hier die Kirche San Salvatore, die Poli zwischen 1631 und 1644 bauen ließ und auf deren Fassade des 16. Jh. noch das Wappen von Urban VIII. zu sehen ist, sowie der Palazzo Poli, eine elegante Kardinalsresidenz.