GESCHICHTE
Die Römer eroberten den antiken Ort umbrisch-etruskischen Ursprungs und machten ihn zu ihrem Munizipium. Im Anschluss an die Barbareneinfälle wurde er im 12. Jh. autonome Kommune. Nach einer langen Belagerung eroberte und zerstörte Perugia den Ort im Jahr 1352. 1367 beauftragte die Kirche Kardinal Albornoz mit seinem Wiederaufbau und er unterstand für kurze Zeit der Kirche. Bald danach kam er jedoch wieder unter die Herrschaft von Perugia und der Baglioni. Im Jahr 1648 wurde er endgültig dem Kirchenstaat einverleibt, unter dessen Herrschaft er bis 1860 blieb.
KUNST, KULTUR, NATUR
Der ganze Ort ist von mittelalterlichen Mauern umgeben, hat aber auch noch Überreste der älteren etruskischen Mauern aus viereckigen Sandsteinblöcken. Im historischen Ortskern kann man die Kirche S. Maria Maggiore mit Werken von Perugino und Nicolò Alunno und einem Fresko von Gerardo Dottori besichtigen, sowie den Palazzo del Podestà (1371), die heutige Gemeindepinakothek, mit Werken von Perugino, Dono Doni, Tiberio d´Assisi, Terrakotta der Della Robbia und einer archäologischen Abteilung.
Sehenswert ist in der Umgebung (Ortschaft Colle) ein etruskisches Hypogäum (2.Jh.v.Chr.): In einer großen rechteckigen Grabkammer sind Aschenurnen aufbewahrt. Auf dem Weg in die Ortschaft Passaggio di Bettona stößt man auf den schönen Torre del Molinaccio (13. Jh.), ein Wartturm aus der Zeit der Kriege gegen Perugia. Vom Hügel kommend sieht man in der Ebene die Villa Boccaglione, ein großartiger, von Piermarini im 18. Jh. erbauter Landsitz. In Passaggio di Bettona ist der im Jahr 1000 über einem römischen Gebäude errichtete Komplex der Abtei San Crispolto al Piano eine Besichtigung wert.