GESCHICHTE
Castel Viscardo, ein Weiler etruskischen Ursprungs, wurde 1263 von Giuscardo da Pietrasanta, ein Neffe von Papst Urban IV., gegründet. Dank seiner Wachtürme (die Burg und der kleine Turm von Vitiano) was es lange Zeit ein wichtiger Kontrollpunkt zur Verteidigung von Orvieto und dem oberen und mittleren Tal des Paglia. Das Dorf verdankt seine Entwicklung der Burg der Herzöge von Montevecchio, die bis zum 16. Jh. die Hochburg der Monaldeschi und anschließend Lehensgut der Prinzen Spada war. Castel Viscardo wurde erst mit der Gründung des Königreichs Italien 1860 eine autonome Kommune.
KUNST, KULTUR, NATUR
Sehenswert ist die mittelalterliche Burg der Herzöge von Montevecchio, bekannt als „Burg der Madonna": Sie präsentiert sich mit der Form eines unregelmäßigen Vielecks und hat einen breiten Graben, über den eine Brücke zu dem eleganten Eingang im Barockstil führt. Über dem Rundbogen des Eingangs, der mit Seitennischen und Statuen geschmückt ist, befindet sich eine Uhr aus dem 18. Jh. Die gewaltigen Außenmauern sind aus dem örtlichen Stein, während die Fenster mit Rahmen aus dem Stein von Bagnoregio versehen sind. Interessant ist die Kirche Maria SS. Annunziata (1682): Entlang dem Kirchenschiff kann man vier Kapellen mit Gemälden von Carlo Maratta (1683-84), von Wernle, ein deutscher Maler im Dienst der Spada, und von Bernabei aus Perugia besichtigen. In der Umgebung sind die malerischen, um die gleichnamigen Burgen entstandenen Dörfer Monterubiaglio und Viceno sowie die archaische Etrusker-Nekropole von Caldane (6. Jh.v.Chr.) mit den im Naturboden ausgehobenen Grabkammern eine Besichtigung wert.
Das landschaftlich interessante Gebiet liegt im Naturpark des Territorialsystems S.T.I.N.A. und zeichnet sich durch seine Schwefelwasserquellen aus, die schon in der Epoche des römischen Kaiserreichs bekannt waren.