GESCHICHTE
Das Territorium wurde schon von den Umbrern und anschließend von den Etruskern und den Römern besiedelt. Nach dem Untergang des Römischen Reichs machten sich das Herzogtum Rom und das Herzogtum Spoleto den Ort streitig, bis im 8. Jh. die Grenzen abgesteckt und Collazzone in das Herrschaftsgebiet von Todi einbezogen wurde. Während des 13. und 14. Jh., nach einer kurzen Zeit der kommunalen Autonomie und der Auseinandersetzungen zwischen Guelfen und Ghibellinen, wurde das Territorium von einer vom Papst eingesetzten Patrizier-Familie regiert (die Familie Baglioni aus Perugia) und bis zur Gründung des Königreichs Italien (1860) dem Kirchenstaat einverleibt.
KUNST, KULTUR, NATUR
Mit seinen mittelalterlichen Mauern, Erdwallen, Wehrpfeilern, intakten Wachtürmen und kleinen, engen Gassen hat das mittelalterliche Dorf die wesentlichen Merkmale der langobardischen Militärarchitektur erhalten.
Sehenswert ist die Pfarrkirche S. Lorenzo mit einem Glockenturm des 18. Jh., der über einem der Wachtürme der Burg errichtet wurde. Er ist heute noch hinter der Apsis der neuen Kirche, die die antike Pfarrkirche von 1671 ersetzte, sichtbar. In der Kirche kann man eine wertvolle mehrfarbige Holzmadonna des 13. Jh., ein vom Maler Pietro Paolo Sensini angefertigtes, auf 1615 datiertes Leinwandgemälde des Hl. Carlo Borromeo und das Gemälde „Anbetung der Hirten" desselben Malers besichtigen. Interessant sind die Kirche S. Michele Arcangelo und der Palazzo Comunale mit einem Vignola zugeschriebenen Portal. In der Umgebung liegt nicht weit entfernt von den Burgmauern das Kloster S. Lorenzo, das 1227 zunächst benediktinisch und dann ab 1236 franziskanisch war. Es besteht aus einem massiven Mauerbauwerk und einer Kirche. Eine Bestätigung seines vermutlich romanischen Ursprungs liefert die Struktur der unterirdischen Krypta, in der laut Überlieferung Jacopone da Todi in der Weihnachtsnacht des Jahres 1306 gestorben sein soll. Sehr interessant sind die kleinen umliegenden Dörfer.
Von der mitten auf dem Land liegenden Burg Assignano sind der Hauptwachturm und die Befestigungen des Zugangstores noch gut erhalten; in Collepepe findet man die Kirche der Mutter vom Guten Rate und die Überreste der als „Le Carceri" bekannten Ruine, die von der Präsenz der Römer in der späten Kaiserzeit (1.Jh.n.Chr.) zeugt: Erhalten ist heute noch eine große Wasserauffangzisterne, die entweder für die Versorgung der Thermen einer römischen Villa realisiert worden war, oder vom Wassersystem einer großen Siedlung jener Zeit genutzt wurde. Das Territorium verfügt über interessante Naturschätze: Dank der Hügel mit zahlreichen Eichen- und Kiefernwäldern und Olivenhainen herrscht hier ein gesundes und gastfreundliches Klima. Von den Burgmauern hat man einen herrlichen Blick auf das wunderschöne Tibertal von Perugia bis Todi, das in der charakteristischen umbrischen Hügellandschaft mit Wäldern und traditionell angebauten Feldern eingebettet ist.