GESCHICHTE
Die erste dokumentierte Siedlung war in der Ortschaft Marruto, von der die Bewohner wegzogen und um 1035 die „Castello del Poggio" genannte Burg gründeten. Im 12. Jh. errichtete ein Nachkomme eines Grafen der Basken der Gascogne auf dem Gipfel des Hügels, der das heutige Dorf überragt, eine Burg zur Kontrolle des Territoriums. Der Ursprung des Namens von dem deutschen Wort „Wart" ist ein Beleg dafür, dass Guardea als „Wachposten" entstand.
Im 13. Jh. ging die Burg in den Besitz der Familie der Signori von Alviano über, in deren Besitz sie blieb, bis Caterina Cervare, die Nichte von Bartolomeo d´Alviano, sie als Aussteuer in ihre Ehe mit Ludovico di Marsciano mitbrachte. Später zogen die Einwohner talwärts und riefen damit die heutige Ortschaft Guardea ins Leben, die dann bis zur Annektierung durch das Königreich Italien (1860) unter der Herrschaft des Kirchenstaats stand.
KUNST UND KULTUR
Die ältesten Spuren der menschlichen Präsenz in diesem Gebiet gehen auf die Altsteinzeit zurück, wie die Geräte und die zahlreichen Feuersteinsplitter belegen, die in den Räumen der Archäologischen Gruppe aufbewahrt werden. Interessant sind die Megalithmauern (Ortschaft Fossi) aus dem 3.-2. Jh.v.Chr.: Die imposanten Mauerabschnitte sind die Überreste eines Systems zur Eindämmung des Wassers der Wildbäche und des Tibers, um den landwirtschaftlich genutzten Boden zu schützen.
Auf dem Hügel im Rücken des Dorfs ragen die Überreste der antiken Burg von Guardea Vecchia empor: Noch fast vollständig erkennbar ist das System der acht Türme (sechs viereckige und zwei halbrunde) und der große Hauptturm in der Mitte. Fast gegenüber von Guardea Vecchia liegt die Burg Poggio, das antike, im Laufe der Jahrhunderte unverändert gebliebene Verteidigungssystem. Nach einer akkuraten Restauration ist es heute der italienische Geschäftssitz des Club of Budapest, eine internationale Organisation, die das Bewusstsein für die globale Verantwortung stärken will.
In der Stadt kann man an der eleganten Piazza Panfili die Pfarrkirche des 18. Jh. besichtigen, in der die sterbliche Hülle des Beato Pascuccio ruht, Schutzheiliger der Stadt.
Neben den Schulen, in der Mitte eines großen Parks, erhebt sich der Bogen des Planetarischen Bewusstseins mit eingefassten Steinen, die von Bürgermeistern aus der ganzen Welt geschickt wurden.
Sehenswert sind in der Umgebung gleich außerhalb von Guardea die Überreste der Kirche und der Einsiedelei S. Illuminata (von 1007). Nicht weit entfernt befindet sich die Grotte, in die sich der hl. Franziskus für seine Gebete zurückzog. Der Travertinfelsen, auf dem der Heilige schlief, wird auch heute noch verehrt.