Die kleine Ortschaft Lisciano Niccone liegt im Nordwesten Umbriens an der Grenze zur Toskana über dem Tal des Wildbachs Niccone und überblickt von hier das Straßennetz zwischen dem Tibertal, dem Trasimenischen See und der Valdichiana.
GESCHICHTE
Die archäologischen etruskischen und römischen Fundstücke belegen, dass das Gebiet schon in frühester Zeit besiedelt war. Nach dem Untergang des Römischen Reichs wurde es ein zentraler strategischer Punkt auf dem Weg durch den byzantinischen Korridor, einer der wichtigsten Verbindungswege zwischen Rom und Ravenna, von dem in den umliegenden Burgen und Festungen noch Spuren zu sehen sind. Im Mittelalter wurde das Territorium in den Herrschaftsbereich von Perugia eingegliedert und stand anschließend, bis zur Gründung des Königreichs Italien (1861), unter der Kontrolle des Kirchenstaats (1479).
KUNST, KULTUR, NATUR
Die Burg von Lisciano, die um das 9.-10. Jh. auf dem Gipfel des Hügels, der das Dorf überragt, errichtet wurde, und die in der Umgebung liegenden das Schloss von Reschio, Sorbello und Pierle sind nur einige der Kunstschätze, die das Territorium zu bieten hat. Sehenswerte religiöse Gebäude sind die Kirche San Tommaso, die Kirche Santa Maria delle Corti und die Kirche San Nicolò, in der ein Altarbild (15. Jh.) von Eusebio da San Giorgio, Schüler des Raffaello, zu sehen ist. In der Umgebung kann man von der Straße, die nach Tuoro führt, den herrlichen Blick auf den Trasimenischen See genießen. Etwas weiter stößt man auf das kleine Dorf Borghetto, Ort der erbitterten, vom Konsul Flaminius angeführten Schlacht zwischen Hannibal und den Römern. Das Territorium ist von großem Umweltinteresse: Das klare Wasser der Bäche, die Exkursionen auf ökologischen Routen und die einfachen, nach der lokalen Tradition zubereiteten Speisen bieten dem Besucher ein noch intaktes Ambiente.