Pietralunga

GESCHICHTE

Der Ort ist prähistorischen Ursprungs, wie der Fund der „Flöte von Pietralunga" bezeugt, ein aus einem menschlichen Schienbein gewonnener Knochen, der im Archäologischen Museum in Perugia ausgestellt ist. Die Gründung Pietralungas geht jedoch auf das Volk der Umbrer zurück, und zwar auf die Zeit der Riten, die auf den Eugubinischen Tafeln (2.-1.Jh.v.Chr.) geschildert werden.

Von der römischen Zeit blieben signifikante Zeugnisse, darunter die Spuren urbaner Siedlungen mit Konstruktionen (villae), von denen heute noch Überreste, Aquädukte und Straßen sichtbar sind. Die Geschichte von Pietralunga ist mit derjenigen von Città di Castello verknüpft: Im 14. Jh. unterwarf sich Pietralunga freiwillig dieser Stadt, unter deren Herrschaft es bis 1817 blieb. Danach war der Ort bis zur Gründung des Königreichs Italien im Jahr 1860 autonome Kommune und Teil des Kirchenstaats.

 

KUNST, KULTUR, NATUR

Der von einem Mauergürtel umgebene historische Ortskern hat das bezaubernde Erscheinungsbild des mittelalterlichen Weilers erhalten. Mit seinen charakteristischen Gässchen erstreckt er sich rund um die Überreste der langobardischen Rocca, eine um das 8. Jh. errichtete antike Festung. Von großem künstlerischem Interesse ist die Pieve S. Maria mit einem eleganten romanischen Portal von 1279. Sie beherbergt ein Raffaellino del Colle zugeschriebenes Fresko, das „Martyrium des Hl. Sebastian", und die Kopie des Polyptychons von Ottaviano Nelli, ein aus dem Kloster S. Agostino stammendes und in der Umbrischen Nationalgalerie ausgestelltes Werk.

Außerhalb der Stadtmauer lohnt sich die Besichtigung der Wallfahrtskirche Madonna dei Rimedi und der Pieve de´Saddi, typisches Beispiel einer frühchristlichen Basilika. Sie wurde rund um die Krypta gebaut, in der sich ursprünglich das Grabmal des hl. Crescenziano befand, und bewahrt ein wertvolles Basrelief des 8. Jh. „Der hl. Crescenziano beim Töten des Drachens" auf. Durch das Territorium von Pietralunga verlaufen verschiedene Abschnitte römischer Straßen: Der wichtigste Abschnitt ist der diverticulum, der Nordumbrien (Città di Castello, Gubbio und Perugia) über Pietralunga mit der Konsularstraße Flaminia in der Nähe von Cagli verband.

Eine obligatorische touristische Etappe ist der schöne Komplex von Candeleto, eine große Struktur mitten im Grünen mit Campingplatz und allen Serviceleistungen für Verpflegung und Aufenthalt des Besuchers. In Candeleto befindet sich auch das Naturwissenschaftliche Museum mit einer umfangreichen ornithologischen Sammlung: Das Museum und die Oase Candeleto stellen eine interessante Ergänzung der touristischen Tour dar.

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