GESCHICHTE
Das schon zur Zeit der Römer besiedelte Gebiet von Valtopina wird in den Chroniken des 10. Jahrhunderts erwähnt, als sich eine Gemeinschaft von Flüchtlingen aus Apulien dauerhaft im Tal ansiedelte. 1282 wurde es Assisi unterworfen und 1383 trat Papst Urban VI. es an die Signoria der Trinci von Foligno ab, deren Herrschaft bis zum Fall der Trinci im Jahr 1439 währte. Valtopina wurde der direkten Kontrolle der Kirche unterstellt, war dann den Invasionen der französischen Truppen ausgesetzt und schloss sich 1849 der Römischen Republik an. 1860 wurde es in das Königreich Italien eingegliedert. Nachdem der Ort von 1927 bis 1947 unter der Kontrolle der Gemeinde Foligno gestanden hatte, wurde er 1948 wieder eine autonome Kommune.
KUNST, KULTUR, NATUR
Das Territorium zeichnet sich sowohl durch Zeugnisse der römischen Präsenz als auch durch zahlreiche, zwischen dem 10. und 12. Jh. errichtete Festungen und alte Burgen aus. Interessant sind die Bauwerke im Zusammenhang mit dem Wegenetz der Konsularstraße Via Flaminia, wie die römische Brücke von Pieve Fanonica und die Konstruktion des Ponte Rio (Stützmauer). Es gibt bemerkenswerte, zum Teil noch sichtbare Burgruinen, darunter die Burg von Poggio, der Verwaltungssitz vom Mittelalter bis zum Jahr 1867, von der man den Turm, die Mauern und die Burgkirche besichtigen kann, und die Burg von Gallano. Die Burgen von Pasano und von Serra sind bedeutende Beispiele der urbanistischen Architektur. Sehenswert sind auch der Palazzo Comunale, eine herrschaftliche Residenz von Anfang des 20. Jh., und die mittelalterliche Kirche Santa Cristina, in der man noch einige der Fresken erkennen kann, mit denen der Innenraum früher dekoriert war (ein aus dem 15. Jh. stammendes Fresko ist im Bischofsmuseum von Foligno ausgestellt). Die 1994 von der archäologischen Oberintendantur durchgeführten Ausgrabungen in der Nähe der Ortschaft Casa Orlando brachten die Reste einer römischen Landvilla des 1. Jh.v.Chr. ans Licht: In der Ausgrabungsstätte wurde ein Keller mit einer großen Kelterwanne und einer kleinen Wanne für das Auffangen des Mostes entdeckt.