Das berühmte, fast 90 Quadratmeter große Gemälde an der Fassade der Kirche San Pietro in Perugia: Die Apotheose des Benediktinerordens, gemalt 1592 von Antonio Vassilacchi, bekannt als l'Aliense, zeigt ehrwürdige Persönlichkeiten, Pontifexe, Kardinäle, Bischöfe, Äbte und Mitglieder anderer Mönchsorden, die mit dem Heiligen von Norcia verbunden sind. Wenn man genau auf die Leinwand schaut, verwandeln sich die schattigen Lücken zwischen den Figuren der Ordensleute in zwei riesige Schlitze: die Augen einer unreinen Bestie, die den Besucher herauszufordern scheinen.

In der Apsis der Unterkirche von San Francesco befindet sich das große Gemälde von 1623, das Cesare Sermei zugeschrieben wird. Der obere Teil des Freskos ist der Vision des Richters und des himmlischen Gerichts gewidmet, während der Raum zwischen dem zweiten und dritten Fenster von Luzifer, dem König der Hölle, eingenommen wird, mit einem Ziegenbart am Kinn, Hörnern, Ohren und wilden Nägeln. Ketten fesseln seinen Hals und seine Knöchel und binden ihn auf ewig an einen großen Felsen. Wütend hantiert er mit den Schlangen, die sich um seinen Körper winden. Der einzige Trost, der ihm zur Verfügung steht, ist, den Körper oder den Rücken der Verdammten als Schemel zu benutzen.

In der zwanzigsten Szene des Lebens des Heiligen Franziskus, die Giotto in der Oberen Basilika von Assisi gemalt hat, ist das Profil eines Dämons mit zwei dunklen Hörnern zu sehen, der aus den Wolken aufsteigt, die zwischen der Szene des Todes von Franziskus unten und der Szene der Aufnahme seiner Seele in den Himmel hängen. Können Sie es sehen?

Im unteren Teil der Fassade der Kirche San Pietro in Spoleto befinden sich zu beiden Seiten des zentralen Eingangsportals zwei Reihen von prächtigen figürlichen Flachreliefs in rechteckigen Feldern. Auf der linken Seite befindet sich von oben nach unten der Tod des Gerechten, eines der schönsten Reliefs der gesamten Fassade: Der heilige Petrus befreit den Gerechten von seinen Ketten; die Waage, die seine Seele wiegt, hängt an der Seite des hl. Erzengel Michael, aber ein Dämon, der eine Schriftrolle zeigt, auf der DOLEO Q(UIA) AN(TE) E(RAT) MEUS, ich trauere, weil sie vorher mir gehörte, steht, versucht, das Gewicht zu stehlen, indem er die Waage zu seiner Seite herunterlässt, und wird vom Heiligen Petrus mit einem Schlag mit dem Schlüssel bestraft; die Reue, selbst im Angesicht des Todes, rettet die Seele des Mannes.

In der Kirche San Francesco in Montefalco befindet sich ein wunderschönes Fresko, das kürzlich Tiberio d'Assisi (1510) zugeschrieben wurde und die "Madonna del Soccorso" darstellt. Das Motiv zeigt nach der damals üblichen Ikonographie eine kniende Mutter, die die Jungfrau anfleht, ihren Sohn zu retten, von dem der Teufel Besitz ergriffen hat. Die Jungfrau greift ein, indem sie den Teufel mit einem Stock bedroht und das Kind zu sich zieht, das sich schutzsuchend an ihr Gewand klammert.

Die prächtigen Flachreliefs an der Fassade des Doms von Orvieto ziehen jedes Jahr Tausende von Touristen an. Das vierte Flachrelief stellt ein immer wiederkehrendes Thema in den Kunstwerken des Doms dar: das Jüngste Gericht mit Bildern der Verdammten und der Auserwählten sowie die Auferstehung der Toten.

Das Thema des Jüngsten Gerichts wird auch in den Fresken von Luca Signorelli (1499-1502) in der Kapelle von San Brizio mit apokalyptischen Szenen und der Auferstehung des Fleisches wunderschön dargestellt. Auf dem Fresko der Predigt des Antichristen steht der falsche Messias auf einem Podest im Vordergrund und predigt zur Menge. Er ähnelt in seinen Zügen Jesus, wird aber vom Teufel bewegt, der ihm Worte ins Ohr flüstert und seine Gesten wie eine Marionette steuert.