Die Via Flaminia ist eine der bedeutendsten Konsularstraßen der römischen Welt. Sie verband Rom mit der Adria und berührte zahlreiche Orte in Umbrien. Die Via Flaminia war eine so wichtige Straßenachse, dass sie den Anstoß zur Gründung zahlreicher Städte gab, die entlang ihrer Route entstanden.

Unter ihnen gibt es eine, die nur wenige Kilometer von Terni entfernt und in der Nähe von San Gemini liegt und im Gegensatz zu vielen anderen keine Kontinuität des Lebens über die römische Zeit hinaus kannte: die Stadt Carsulae.

Die ersten Spuren von Hirtensiedlungen gehen auf das 9. Jahrhundert v. Chr. zurück, aber erst im 6. Jahrhundert v. Chr. begann sie sich mit dem Bau der ersten Stadtmauern zu einer echten Stadt zu entwickeln.

Mit dem Bau der Via Flaminia vetus, der 220-219 v. Chr. auf Veranlassung des Konsuls Caius Flaminius erfolgte, gewann Carsulae am Ende des 3. Carsulae gewann an Bedeutung und begann, Einwohner aus den umliegenden Gebieten anzuziehen. Nach einer Zeit der Verlassenheit ist diese römische Stadt bis in unsere Tage erhalten geblieben, wobei ihr Bild so intakt geblieben ist, als wäre es in dem Moment eingefroren worden, als der letzte Bewohner ihre Mauern verließ.

Denkmäler

In der archäologischen Zone kann man einige der beeindruckenden Überreste öffentlicher Monumente, sowohl ziviler als auch religiöser Art, bewundern.

Der cardus maximus, die zentrale Achse der Stadt, fiel mit der Via Flaminia zusammen, die durch den Bogen von San Damiano in das römische Forum mündete. Hier zeigt das perfekt erhaltene Steinpflaster auch die Abschnitte, in denen die Seitenkanäle für die Wasserableitung und die Gehwege erhalten blieben. Der Bogen am Eingang von Carsulae markierte auch die Grenze zwischen der Stadt der Lebenden und der Stadt der Toten, und außerhalb der Mauern zeugen zahlreiche Denkmäler von der Anwesenheit bedeutender Bestattungen, wie zum Beispiel der imposante Grabbau, der wohl einer der einflussreichsten Familien der Stadt gehörte.

In unmittelbarer Nähe des städtischen Teils der Straße befinden sich zwei Gebäude, die der Unterhaltung dienten: das Theater und das Amphitheater, das kürzlich restauriert wurde. Das Amphitheater ist ein imposantes Gebäude, das etwa 6.000 bis 7.000 Zuschauern Platz bot.

Zu den öffentlichen Gebäuden, die das Forum, den Mittelpunkt des öffentlichen und administrativen Lebens in Carsulae, überragten, gehören die Basilika und die Kurie sowie Tempel, darunter der Haupttempel und die sogenannten „Templi Gemini“, deren Gottheiten bis heute unbekannt sind.

Die Stadt verfügte über ein Wasserversorgungssystem mit mehreren Zisternen, von denen eine in ein Antiquarium umgewandelt wurde, in dem archäologische Funde wie Architekturfragmente, architektonische Terrakotta, bemalter Putz und Grabinschriften aufbewahrt werden.

In der Stadt gab es auch Bäder, die wahrscheinlich mit einem privaten Gebäude verbunden waren.