Heute werden für das Ausgraben der Trüffel Hunde verwendet, aber über Jahrhunderte hinweg war das die Aufgabe von Schweinen. Genauer gesagt, von Säuen. Von den Bauern an der Leine geführt, konnten sie Trüffel auch bis zu einer Tiefe von drei Metern unter der Erde finden: angezogen von Geruch, der den von den männlichen Schweinen ausgeschiedenen Sexualhormonen ähnelt. Um zu verhindern, dass sie den Trüffel sofort auffraßen, wurde ihnen im vergangenen Jahrhundert ein Eisenring um die Schnauze gelegt. Der erste Nachweis, der die Verwendung von Säuen beschreibt, stammt vom Humanisten Bartolomeo Sacchi, der 1468 diese Methode pries, mit der man in Umbrien die Trüffel suchte.
Die ersten Hinweise auf den Beruf des „Trüffelsuchers" finden sich in einer Buchhaltungsaufzeichnung der Finanzordnung von Spoleto vom 22. August 1400, in der die ein- und ausgehenden Waren notiert wurden. Schon damals waren die Trüffel wertvoll: um sie außerhalb des Gebiets zu verkaufen, musste man Zoll bezahlen: „ein Geldstück pro Libra".
Wer einmal versuchen möchte, sich in dieser Kunst zu üben, der sollte wissen, dass der „Trüffelhund", der für Umbrien typisch ist, körperliche Kraft und Sanftmut vereint und im Laufe der Jahrhunderte in der Valnerina ausgewählt wurde: die Rasse „Grifo Nero Valnerino" ist ein widerstandsfähiger Hund, der gewöhnt ist, sowohl bei kalten als auch bei schwülen Temperaturen zu arbeiten, eine angeborene Apportierfähigkeit besitzt und daher kaum ein anfängliches Training braucht.