Montefalco erhielt seinen Namen durch die Leidenschaft für die Falkenjagd Friedrichs II, der hier um 1249 ein ganzes Jahr verbracht hat. Das ist das Königreich des Sagrantino, ein Rebstock, der immer noch in seinem Entstehungsort verwurzelt ist. Sagrantino stammt vom lateinischen Wort sacer ab, ein heiliger Wein, der für christliche Feste, die das ländliche Leben bestimmten, verwendet wurde und ursprünglich ein Dessertwein war. Etwa in der Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hat man damit begonnen, ihn als trockenen Wein herzustellen und abzufüllen.
Die Kirche Chiesa di San Francesco, die heute ein Museum ist, die Kirche Chiesa di Sant'Agostino und das Rathaus sollte man unbedingt besuchen. Unterwegs durch die Stadt, entlang der Gassen zwischen Mauern aus rotem Stein, die vom Platz Piazza del Comune herabführen, erzählen Weinranken von uralten Gärten und Rebstöcken, und im Inneren des Klosters Santa Chiara findet man eine über einhundert Jahre alte Pflanze des Sagrantino. Die besten Souvenirs findet man in den Läden für künstlerisch gestaltete Stoffe und in den Vinotheken. Strangozzi (Nudelart) mit Gänseragout, geröstete Gans und die Torte ‘ntorta, die aus Blätterteig, Äpfeln, Nüssen und kandierten Früchten zubereitet wird, sind einige traditionelle Gerichte, die in Kombination mit dem Angebot an Weinen besonders hervorgehoben werden
Sagrantino DOCG und Rotweinen aus Montefalco
Während unter den Rotweinen aus Montefalco der Sangiovese die größte Rolle spielt, lernt man beim Verkosten des Sagrantino Docg einen dunklen Wein mit starkem Aroma kennen, dessen Tannine durch ihre Süße die natürlich sauren Bestandteile ausbalancieren. Die Fülle an Polyphenolen kommt von der langen Lagerzeit. Fährt man weiter zu den Gebirgshängen des Massivs Monti Martani, einem bereits im Alten Rom wohlbekannten Weinbaugebiet wo heute Trebbiano, Grechetto und Sangiovese angebaut werden, entdeckt man oben auf dem Hügel den Ort Castel Ritaldi. Von diesem Ort aus hat man eine herrliche Aussicht auf ein überwiegend landwirtschaftlich geprägtes Gebiet mit Wäldern, Weingütern und Olivenhainen. Man sollte sich unbedingt die romanische Kirche Pieve di San Gregorio, den Wallfahrtsort Madonna della Bruna aus der Renaissance und die mittelalterliche Kirche Santa Maria ansehen. Hier kann man auch den Trebbiano Spoletino verkosten, der quasi ausschließlich im weitläufigen Gebiet zwischen Spoleto, Foligno e Montefalco angebaut wird.
Dieser Wein ist frisch und fruchtig, hat aber einen hohen Alkoholgehalt und ist ausgesprochen sauer. Fährt man hinunter Richtung Giano dell'Umbria, gelangt man an einen Ort, dessen mittelalterliche Mauern Spuren der Römer sind und der außerdem für sein Olivenöl, das Dop Umbria dei Colli Martiani, bekannt ist. Bevor man den Ausblick auf die ausgedehnte Ebene vom Gebirgsmassiv Monte Martano aus genießt, sollte man noch die Abtei San Felice und die Kirche San Francesco besichtigen.