Für eine sonntägliche Fahrradtour oder auch einen Fahrradurlaub von einigen Tagen ist es nicht nötig, ein durchtrainierter Athlet zu sein; es genügt, die richtige Einstellung zu haben und sich gern ab und zu körperlich zu betätigen.
Das wichtigste ist, sowohl den eigenen Gesundheitszustand als auch die eigenen Grenzen zu kennen und die für sich geeigneten Routen auszuwählen. Wer nur ab und zu Rad fährt, sollte natürlich zu lange und zu anstrengende Strecken mit steilen Anstiegen vermeiden: Routen auszuwählen, die die eigenen Möglichkeiten übersteigen, ist das schlimmste, was man tun kann, da man riskiert, einen vergnüglichen Tag in eine unnütze Quälerei zu verwandeln. Um diesen Fehler zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit den leichteren Routen zu beginnen, um "auf der Straße" die eigene Kondition zu testen. Wenn diese Routen problemlos geschafft werden, kann man nach und nach die schwierigeren Radtouren in Angriff nehmen.
Um die in diesem Radwanderführer vorgeschlagenen leichten Routen zu bewältigen, ist keine besondere Vorbereitung nötig; es genügt, ein aktiver Mensch zu sein, der vielleicht zwei oder drei Mal pro Monat eine Radtour macht, um in Form zu bleiben. Auch Spinning ist eine effiziente Art der Vorbereitung. Der Besuch eines Fitness-Studios oder Schwimmen können ebenfalls für die ausreichende Kondition sorgen: Wichtig ist, sich nicht zuviel zuzumuten und ohne Eile zu radeln.
Die zwischen 30 und 60 Kilometer langen mittelschweren Routen sind für Personen gedacht, die schon etwas mehr Erfahrung mit dem Fahrrad besitzen, die also mindestens 4 oder 5 Mal pro Monat 1 bis 2 Stunden Rad fahren und dabei auch kurze Steigungen in Angriff nehmen.
Ein eineinhalbstündiges Training zwei Mal pro Woche in den zwei Monaten vor der geplanten Radtour ist die ideale Vorbereitung, um diese Routen problemlos schaffen zu können. Auch in diesem Fall kann man mit 1 oder 2 Wochenstunden Spinning im Fitness-Studio die ausreichende Kondition für den hier erforderlichen Kraftaufwand erzielen. Die schwierigen Routen richten sich dagegen an erfahrene Radsportler, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit Rad fahren, zumindest in der Zeit vor der Radtour oder dem Radurlaub. Aufgrund der beachtlichen Streckenlänge und vor allem der zum Teil sehr steilen Anstiege muss man mit dieser Art der Anstrengung vertraut sein.
In diesem Fall sprechen wir von Personen, die regelmäßig radeln (zwei Mal pro Woche) und von Zeit zu Zeit mehr als 3 oder 4 Stunden im Sattel bleiben und dabei auch mindestens 8-10 Kilometer lange Anstiege bewältigen.
KLEIDUNG
Der Radtourist benötigt nicht unbedingt technische Sportkleidung; für die leichteren Routen genügen eine kurze Hose und ein T-Shirt. Die Verwendung von speziellen Radlerhosen ist jedoch eine gute, für alle gültige Regel, da ihr spezieller Sitzeinsatz das Radfahren bequemer und angenehmer macht. Um größere Sicherheit zu gewährleisten, sollte auch ein Fahrradhelm nie bei der Ausstattung eines guten Radtouristen fehlen (im Handel sind heute schöne und leichte Modelle zu wirklich günstigen Preisen erhältlich). Empfehlenswert ist außerdem eine möglichst technische Sonnenbrille, um die Augen vor Wind und Insekten zu schützen. Wer sich dafür entscheidet, mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu radeln, kann außerdem Radhandschuhe zum Schutz der Hände und für einen besseren Griff der Lenkstange, ein technisches atmungsaktives T-Shirt mit Hintertaschen, in denen man das Notwendigste unterbringen kann, und passende Radsportschuhe für die eventuellen Pedale mit Fußhalterung oder mit Auslösesystem verwenden.
Was man mitnehmen sollte
Wer eine geführte oder organisierte Radtour unternimmt, wird schon im Vorfeld gut beraten werden und daher keine Probleme haben; meistens ist die Betreuung auch während der gesamten Tour gewährleistet.
Wer jedoch auf eigene Faust unterwegs ist, sollte neben der klassischen Wasserflasche auch immer einen kleinen Snack mitnehmen (Obst, kleine Brötchen mit Marmelade oder Honig, einige Energie-Riegel), auch wenn es beim sonntäglichen Radausflug oder im Radurlaub sicherlich mehr Spaß macht, eine Rast in einer typischen Gastwirtschaft einzulegen, um die hiesigen Spezialitäten zu kosten: Aber Vorsicht – auf keinen Fall übertreiben, da man ja anschließend noch zum Ausgangspunkt zurückradeln muss.
Auf jeden Fall sollte man einen Reserveschlauch, eine Luftpumpe und ein Reparaturset, das bequem unter dem Sattel Platz hat, dabeihaben: Es muss Gummiflicken, einen Aufrauher, einen Kettennieter und 4er-, 5er- und 6er Inbusschlüssel enthalten. Im Sommer kann auch ein Stift gegen Insektenstiche nützlich sein.
Und schließlich ist es immer sinnvoll, ein paar Euro für Notfälle, nützliche Telefonnummern der Region und vielleicht ein Handy mitzunehmen; letzteres sollte jedoch ausgeschaltet sein und nur bei echtem Bedarf benutzt werden.