Falls Sie auf der Autobahn Autostrada del Sole unterwegs sind, empfehlen wir Ihnen die Ausfahrt Orvieto zu nehmen: bewundern Sie die Kunst, machen Sie einen Rundgang in der unterirdischen Stadt, besuchen Sie den Brunnen von San Patrizio, bewundern Sie das herrliche Mosaik auf der Fassade des Doms und folgen Sie dann den Wegweisern zur WWF-Oase.
Wenn Sie hingegen auf der Superstrada E45 unterwegs sind, sollten Sie die Ausfahrt Todi nehmen und nach einem Bummen durch die Altstadt und der Besichtigung der Renaissance Kirche Santa Maria della Consolazione, dem Fluss Tiber folgen, bis Sie die Ortschaft Alviano erreichen, einem wahren Paradies für Zugvögel.
Die Geschichte der Oase von Alviano begann in den Sechziger Jahren, als durch den Bau eines Staudamms für die Stromproduktion ein künstlicher See entstand. In kürzester Zeit zog die Gegend Tausende von Wasservögeln auf dem Zug an. Um diese zu schützen, wurde 1977 ein Jagdverbot für die ganze Gegend eingeführt, die heute eine der größten WWF-Oasen darstellt.
Die typische Sumpfvegetation mit Riedgras, Schilf und Binsen, der hygrophile Wald aus Weiden, Pappeln und Schwarz-Erlen bilden einen idealen Lebensraum für die Rast und die Überwinterung: Tafelenten, Pfeifenten, Krickenten und Schnatterenten bevölkern den Sumpf.
Im Frühjahr kann man Ohrentaucher, Reiher und Sperlingsvögel bewundern, aber auch Spechte und Kuckucke. Zu Beginn des Sommers werden die Jungen flügge und Dutzende von Schwarzmilanen segeln über die Oase und die Jungvögel verlassen ihre Nester.
Über 190 Sorten sind registriert, sowohl sesshafte, als auch Stockenten, Blesshühner, Silberreiher, Graureiher und Seidenreiher, die auf einer der Hauptrouten der Zugvögel am Lago di Alviano vorbeikommen.
Auf einem behindertengerechten Rundweg von 1,5 Km Länge kann man das Leben im Sumpfgebiet beobachten: dank sechs Beobachtungshütten, einem Unterrichtsraum und einem Wachturm kann man unvergessliche Naturschauspiele beobachten, wie in einem Dokumentarfilm.
Bei guten Wetterbedingungen und mit einer geeigneten Ausrüstung kann man auch den sogenannten „alten Pfad" am Tiber entlang nehmen, der über eine fast völlig flache Strecke 7 Km lang ist.
Wenn man Lust hat, mehr über diesen Schatz der biologischen Vielfalt zu erfahren, kann man eines der Zentren für die Erziehung zur Umwelt und Nachhaltigkeit der Region Umbrien besuchen: das didaktische Labor ist mit Mikroskopen und Stereoskopen ausgerüstet, so dass alle großen und kleinen Besucher überraschende Entdeckungen zum „Leben in einem Wassertropfen" machen können.
Vergessen Sie nicht, Ihre Fotokamera mitzunehmen: die Oase ist der ideale Ort für herrliche Naturfotos.
Für weitere Informationen:
www.oasidialviano.org
Pg Facebook: oasi-wwf-lago-di-alviano