Dieses wichtige Museum für zeitgenössische Kunst ist der Öffentlichkeit seit 1981 zugänglich und umfasst 130 Werke des Künstlers (1915-1995) aus den Jahren 1948 bis 1989, die von ihm in 20 Räumen chronologisch und nach den Bereichen Malerei, Skulptur, Grafik und Bühnenbild angeordnet wurden. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen und dokumentiert die gesamte künstlerische Laufbahn Burris von den Anfängen bis hin zu den komplexesten abstrakten Arbeiten, in denen das oft zerrissene und leidende Material zu einem eigenständigen Kunstwerk wird.
Die Sensibilität gegenüber den natürlichen oder vom Künstler direkt herbeigeführten Veränderungen bei einigen Materialien wie Teer, Säcke, Holz, Eisen, Kunststoff zeugt von dessen wissenschaftlicher Ausbildung - Burri schloss 1940 sein Medizinstudium ab. Sehr interessant sind auch die Skizzen für die Bühnenbilder. 1975 verpflichtete er sich, das Bühnenbild und die Kostüme für eine Fassung von Wagners Tristan und Isolde zu entwerfen, die für das Teatro Regio in Turin, La Fenice in Venedig und die Oper von Rom inszeniert wurde. Die großformatigen, in Zyklen unterteilten Werke sind in den alten Tabaktrockenhallen (Ex Seccatoi del Tabacco) ausgestellt.