null
Stadtwandern

Orvieto Unterirdisch

Das unterirdische Orvieto

Die Schönheit von Orvieto sieht man schon von weitem, wenn man sich der Stadt durch eines der Stadttore nähert: die Fialen des herrlichen Doms, die sich Richtung Himmel strecken, den Turm Torre del Moro und die Glockentürme der Altstadt.

Wir wollen Ihnen jedoch eine versteckte Seite von Orvieto zeigen, die sich unter den Füßen seiner Einwohner befindet: sind Sie bereit für eine Tour durch die unterirdische Stadt? Es handelt sich nicht nur um einen Ausflug unter die Erde, sondern um eine wahre Reise durch die verschiedenen Phasen der Stadtgeschichte, angefangen von der etruskischen „Velzana" bis hin zum Mittelalter und schließlich zur Renaissance. In den Felsen unter Ovieto versteckt sich eine wahre Stadt, die aus unzähligen Gängen besteht: insgesamt ungefähr 1200 Aushöhlungen und zwei größere Hypogäen.

Ausgestattet mit bequemen Schuhen gehen Sie Richtung Piazza Duomo, wo man am Info Point die Eintrittskarten für die Tour erwerben kann: Sie finden den Eingang im „Parco delle Grotte" (dem Höhlenpark), der einen schönen Ausblick auf die umliegenden Landschaft bietet.

Beginnen Sie Ihre Tour durch das unterirdische Orvieto und bewundern Sie die Überreste einer großen Ölpresse, die vermutlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Man sieht sowohl die Presse, als auch einige Mahlsteine, einer von 1697. Gegenüber der Presse befindet sich ein Raum, der womöglich als Wanne für den Olivenabfall nach der Pressung diente. Wenn Sie weitergehen, werden Sie weitere Strukturen der Ölmühle sehen und weiter vorne, Ställe, eine Feuerstelle und ein Wasserleitung. Außerdem kann man drei vertikale Leitungen aus etruskischer Zeit sehen.


Im unterirdischen Orvieto sieht man außerdem eine Reihe von Zisternen, darunter einige aus der Etruskerzeit aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., besonders eine, die mit der „Rahmentechnik" hergestellt wurde, weitere aus dem Mittelalter und die größte aus der Renaissance. Außerdem findet man einen etruskischen Gang, der für die Wassergewinnung gegraben wurde. Der Gang ist ca. 30 Meter lang und kann begangen und besichtigt werden.

Weiter vorne, führt der Gang Nummer 6 über eine Reihe von Klüften, Treppen und engen Gängen zu einem Raum, der im Mittelalter der Taubenzucht diente. In den Wannen dagegen befanden sich wahrscheinlich Brennöfen, in denen im 17. Jahrhundert Tongeschirr gebrannt wurde. In den Brunnen wurden man verschiedene Keramiktöpfe gefunden: hier war bereits der Ursprung der Keramiktradition von Orvieto.

Wenn Sie nach ca. zwei Stunden wieder ans Tageslicht kommen, sollten Sie den Wegweisern zum Pozzo di San Patrizio folgen: der Namen des Brunnens stammt von der Legende des „Purgatoriums von Sankt Patrick", durch das man angeblich, wenn man den Mut hatte, bis zum Grund vorzudringen, ins Paradies einziehen konnte. Auf dem Weg in den Brunnen hinunter kann man, dank der Lichtspiele, herrliche Fotos machen.