Panicale

Panicale, ein mittelalterliches Dorf, das über dem Trasimenischen See thront

Panicale ist ein malerisches mittelalterliches Dorf, das seine ursprüngliche Struktur größtenteils erhalten hat


Es entstand auf einem Gebiet, das einst von den Etruskern besiedelt wurde und den römischen Soldaten nach der Schlacht von Trasimeno, bei der die Karthager unter Hannibal siegten, als sicheres Rückzugsgebiet diente. Dank seiner Hügellage bietet es ein wundervolles Aussichtsfenster auf den Trasimenischen See und auf die umliegenden Landschaften. Man erreicht es über eine Panoramastraße, die durch wertvolle Olivenhaine führt. 

Bei Ankunft empfehlen wir, noch vor der Erkundung der historischen Attraktionen der Stadt, den Ausblick über den See von einem der Aussichtspunkte gleich außerhalb der Stadtmauern zu genießen und die Kirche San Sebastiano, erbaut zwischen Ende 14./Anfang 15. Jh., mit ihren Fresken „Das Martyrium des Heiligen Sebastian" und „Thronende Madonna mit musizierenden Engeln", Werken von Pietro Vannucci, besser bekannt als der Perugino, der „göttliche Maler", zu besichtigen.


 

Durch das Stadttor, der Porta Perugina, gelangt man auf den ersten von drei Plätzen, die sich in unterschiedlichen Höhenlagen befinden. Der erste, die Piazza Umberto I, heißt Sie mit einem Travertinbrunnen aus dem 14. Jh. willkommen; auf dem zweiten, der Piazza di San Michele Arcangelo, befindet sich die barocke Stiftskirche San Michele Arcangelo, ein Symbol religiöser Macht, und auf dem höchstgelegenen Platz, der Piazza Masolino, erwartet Sie der Palazzo del Podestà, zwischen dem 12. und 14. Jh. von den Maestri Comacini erbaut, dessen hoher Glockenturm sogar vom Tal aus erblickt werden kann.
Im Inneren der Altstadt befindet sich auch das Stadttheater Cesare Caporali, das das ganze Jahr über ein breitgefächertes Programm bietet: Eines der beeindruckendsten historischen Theater Umbriens, das in seinem Inneren den Bühnenvorhang des Malers Mariano Pervittori aus Perugia beherbergt, auf dem der Condottiere Boldrino Panieri di Panicale zu sehen ist.
Sehenswert ist auch das Tüllmuseum in der ehemaligen Kirche Sant´Agostino auf der Piazza Margherita. Das Museum ist Anita Belleschi Grifoni aus Panicale gewidmet, die Anfang des 20. Jh. eine besondere Sticktechnik auf Tüll,„Ars Panicalensis" genannt, einführte. Es handelt sich hierbei um eine Nadelstickerei, die direkt auf Tüllstoff aus Baumwolle oder Seide angewandt wird; dieser Stoff verbreitete sich schon in den ersten Jahrzehnten des 19. Jh. durch die Engländer Heathcoat und Lurdley. Sie entwickelten im Jahre 1809 einen Webstuhl, der Tüllstoff, einen sehr leichten, hauchdünnen, aber gleichzeitig strapazierfähigen Stoff mit den typisch sechseckigen Maschen, mechanisch herstellen konnte.
Wenn Sie die Geschichte der ansässigen Familien vertiefen möchten, empfehlen wir einen Besuch der Pincacoteca Mariottini im Rathaus in der Via Pietro Vannucci; diese beherbergt 31 Gemälde von den wichtigsten Männern der Stadt.

Kurz außerhalb der Stadt, auf der Straße Richtung See, befindet sich die barocke Kirche Madonna della Sbarra, die ein heiliges Bild der Jungfrau Maria beherbergt, das im 16. Jh. in einem in der Vegetation versteckten Tabernakel in der Nähe des Dorfes entdeckt wurde.
Wenige Kilometer von Panicale entfernt und sehr sehenswert sind auch das Santuario della Madonna di Mongiovino (16. Jh.), seit jeher ein Ort der Marienverehrung, und das Santuario delle Grondici, mit atemberaubendem Ausblick auf die umliegenden Täler

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