Therapeutische Wallfahrtsorte von heilig bis profan

Die Abtei von San Pietro in Valle in Macenano di Ferentillo

die Wallfahrtskirche für Knochenschmerzen

Schon seit sehr langer Zeit wird diese kleine Umrundung des Altars zur Heilung bei Knochenbeschwerden nicht mehr praktiziert. Die außergewöhnliche Position dieses Altars, der die Namen der Hl. Lazarus und Johannes trägt, befindet sich vor der Apsis auf der linken Seite des Querschiffs und bildet eine Art eines engen Wandelgangs, den man zusammengekauert mit dem Blick auf die heiligen Fragmente entlanggehen muss. Tatsächlich gibt es auf der rechten Seite des Altars eine kleine Öffnung, die von einem Eisengitter geschützt ist, das Beichtfenster, durch welches man die Reliquien der heiligen Mönche sehen kann.

Die Geschichte von San Pietro in Valle ist in den im Domarchiv von Spoleto aufbewahrten Manuskripten gesammelt. Die Legende erzählt, dass Lazarus und Johannes im Jahr 516 von Syrien nach Italien kamen und eine Einsiedelei errichteten, die als die Betzelle auf dem Monte Solenne oberhalb von Macenano nachgewiesen wurde.
Es war Faroaldo II., der langobardische Herzog von Spoleto, der über dem Grab der Heiligen Lazarus und Johannes eine Abtei zu Ehren des Hl. Petrus erbauen ließ, in die er sich 720 zurückzog, als er von seinem Sohn der Macht enthoben wurde und wo er 728 als Mönch starb. Die Gräber der verschiedenen Herzöge von Spoleto, die 996 bei von Otto III. von Sachsen begonnenen Restaurierungsarbeiten gefunden wurden, wurden in der Apsis der Kirche angelegt, wobei die in der Gegend gefundenen römischen Sarkophage wiederverwendet wurden. Die Abtei wurde zum Mausoleum der Herzöge und weitete ihren religiösen und wirtschaftlichen Einfluss auf ein großes Gebiet aus, mit dem Privileg, nicht von der bischöflichen Macht abhängig zu sein.

 

Die Abtei Heute

Jetzt ist das Kloster in privatem Besitz und wird als Beherbergungsbetrieb in einem antiken Wohnsitz enutzt. nbsp
Die Kirche weist eine Renaissance-Fassade auf, die in Richtung des alten Zugangs nach Spoleto gewendet ist, während der imposante Glockenturm mit vier Stockwerken vom Ende des 11. Jh. stammt. Das einschiffige Innere mit Balkendecke ist mit einem Freskenzyklus dekoriert, der Szenen des Alten und Neuen Testaments darstellt und eines der Fundamente der umbrischen Malerei des 12. Jh. ist. Das Querschiff endet in drei halbrunden Apsiden gemäß der Vorbilder der ottonischen Architektur.