Das heutige Erscheinungsbild der Stätte, vom Inneren des Mauerrings einverleibt, erschwert es, die Bedeutung zu begreifen, die der Tempel jahrhundertelang innehatte. Auf einer Anhöhe außerhalb der Stadt stehend, war er, in einer Stadt, die noch vom Heidentum beherrscht wurde, das einzige Gebäude, in dem der christliche Kult praktiziert werden konnte.
Vergleichbar mit den Kirchen der Santa Costanza und Santo Stefano Rotondo in Rom, hat sie einen runden Grundriss.
Im Inneren trennen 16 korinthische Säulen unterschiedlicher Größe, welche den Tambour stützen, den zentralen Raum vom Chorumgang. Vom Tambour geht eine Reihe von Fenstern in Dreiergruppen ab, welche in die vier Himmelsrichtungen zeigen.
Das Zeltdach stützt sich auf Ogiven, welche wiederum von Kragsteinen gestützt werden, die, wie auch das Portal, aus dem gotischen Zeitalter stammen.
Folgt man dem Chorgang, so stößt man auf die kleine Taufkapelle, mit Votivfresken aus dem 15. Jahrhundert, die Kruzifixkapelle und die Engelskapelle, während eine vierte Kapelle bei der Öffnung des Portals verlorenging.
Der Altar in der Mitte der Kirche besteht aus einer antiken Marmorplatte, die auf einem Säulenfuß liegt.
Wissenswertes
Entgegen der naheliegenden Vermutung, stammt das Gebäude nicht aus dem Umbau eines antiken heidnischen Tempels.
In Wirklichkeit benutzen die Christen nie Tempel des antiken Kults, weil sie ein unmittelbarer Ausdruck der heidnischen Religionen waren und auch, weil ihre Größe nicht ausreichte, um die Messe zu zelebrieren und, um alle Gläubigen zu fassen.
Die Realität war, dass, mit Ablehnung des Kults, die für Nebengötter errichteten Tempel von den Magistraten an die christliche Gemeinde gegeben wurden, um diese nach eigenem Willen zu nutzen. Dies führte fast immer zu deren Abbruch, um andernorts eine Kirche zu bauen.
Daher sind die Säulen und andere Teile im Inneren wiederverwendet und stammen wahrscheinlich aus dem Vulkantempel und einem Tempel auf dem Hügel von Civitella d'Arna, welcher Flora geweiht war.
Informationen und nützliche Empfehlungen
Das historische Zentrum von Perugia ist leicht zu erreichen, wenn man sein Fahrzeug auf einem der Parkplätze abstellt, welche die Altstadt umgeben, oder auf dem von Briglie di Braccio, dem Pellini-Parkplatz, dem der Piazza Partigiani oder dem von Sant'Antonio.
Von ersteren gelangt man auf den Corso Vannuci, geht zu Fuß oder nutzt die öffentlichen Verkehrsmitteln des APM.
Vom Pellini-Parkplatz und dem der Piazza Parigiani kann man bequem die Rolltreppe nehmen, während der Parkplatz Briglie einen Aufzug hat.
Ab Januar 2008 wird die Minimetro von Perugia das Fortbewegen weiter vereinfachen und die Anbindung vom Zentrum an die Peripherie noch verbessern.
Hat man das Zentrum erreicht, gelangt man zu Fuß über den Corso Garibaldi zur Kirche des Heiligen Erzengels Michael, oder wenn man das Auto in der Nähe der Verschalung abgestellt hat, welche das Museo delle Porte e delle Mura urbiche beherbergt.