Zwischen 1332 und 1334 erhält sie den Titel „Pievana", wird mit einem Taufbecken ausgestattet und wird zur Grabstätte. Bis 1848 bleibt das Gebäude relativ unverändert, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, wird es nach den Plänen des Architekten Lardoni aus Perugia von dem ursprünglich gotischen in klassizistischen Stil umgewandelt. In jenen Jahren erhält die Kirche auch einen neuen Kirchturm, wozu der nahe viereckige Steinturm aus dem Mittelalter verwendet wurde.
Im Inneren befinden sich Kunstwerke von höchstem Wert. Als erstes fällt das Altarbild von 1513 über dem Hauptaltar ins Auge, es stammt von Pietro Vannucci, genannt Perugino und stellt Marias Himmelfahrt dar. Neben dem Hauptaltar gibt es noch zwei Nebenaltare. Der rechte ist der
Madonna del Rosario (Maria vom Rosenkranz) gewidmet, mit einer Statue, die sie darstellt, der linke dagegen ist dem
Sacro Cuore (Heiliges Herz) gewidmet, auch hier steht in der Nische eine gleichnamige Statue. Sehenswert ist außerdem das wunderschöne Bild
Gonfalone della Peste (Banner der Pest), das von Benedetto Bonfigli für die Kirche Sant'Agostino ausgeführt wurde und seit 1879 hier aufbewahrt ist, und auf dem unten die Stadt Corciano dargestellt ist. Frappierend ist, wie detailgenau der Künstler die alte Burg dargestellt hat, die dem heutigen Ort sehr ähnlich ist.
Unter dem Chor rechts steht das Taufbecken, dahinter ein Fresko mit der Taufe Christi von Don Guerriero Giappesi, das 1946 von der futuristischen Kunst von Gherardo Dottori inspiriert wurde. Auf der anderen Seite liegt das Grabmal des Cardinal Rotelli, das 1891 von dem Bildhauer Luchetti aus Perugia gestaltet wurde.
Oben, über dem Haupteingang steht die Orgel. Sie wurde von den Orgelbauern Angelo und Nicola Morettini, einer berühmten Orgelbauerfamilie aus Perugia, gebaut. Die Orgel von Corciano wurde 1963 gebaut und kostete damals fünfhundert Lire.
Bibliographie
Scentoni G. (1983), Statuto del castello di Corciano, Perugia, Editrice umbra cooperativa.
Collesi R. (1984), Memorie storiche e amministrative del comune di Corciano, Perugia, Sigla Tre.
De Angelis M.C. (1995), Corciano: materiali preistorici e paleontologici, Quattroemme, Perugia, Ponte San Giovanni.
Bugnami B. et al. (1998), Corciano, arte, storia, fede di un antico castello, Perugia, Fabrizio Fabbri Editore.