Auch wenn es sich an den Lebensbedingungen einer Familie inspiriert, welche im Inneren der städtischen Mauern wohnte, so dokumentiert das Museum den weitläufigen landwirtschaftlichen Kontext in dem die bäuerliche Arbeit getan wurde und das damit verbundene wirtschaftliche Auskommen. Die Räume, in denen die häuslichen Gegenstände und die landwirtschaftlichen Werkzeuge aufbewahrt werden, rekonstruieren tatsächlich jene eines traditionellen Bauernhauses: Der Stall im hinteren Bereich, die Kornkammer, die Küche und das Schlafzimmer. Im hinteren Bereich wurde neben den Gegenständen, welche gewöhnlich einen typischen ländlichen Keller ausstatteten (das Fass, der "Bottich", die Flaschen) das Gerät untergebracht, welches in der Sammlung in Corciano die größte Bedeutung hatte, ein hölzerner Webstuhl mit allem Zubehör für die Tätigkeit des Webens und Spinnens (Spindel, Garnwinde, Spannrocken und Garnrollen). In der Küche, die dominiert wird von der Feuerstelle, um die sich die wesentlichen häuslichen Tätigkeiten abspielten und der gleichzeitig Mittelpunkt des sozialen Lebens des Hauses war, sind ein Krug, der „Ständer" für die Wäsche und der Backtrog, ein rustikales Holzmöbel, welches zur Zubereitung des Brots verwendet wurde, ausgestellt. Das Schlafzimmer ist mit einem Eisenbett eingerichtet auf dem sich ein traditioneller mit Blättern gefüllter Sack befindet, der als Matratze diente. Außerdem sind der „Bettwärmer", die „Gehschule" für die Kinder, der Waschtisch, bestickte Leintücher und Handtücher ausgestellt. Eine Reihe von historischen Fotos und Heiligenbilder tragen dazu bei das soziale und religiöse Gefüge der bäuerlichen Gesellschaft des 19. Jh. in Corciano zu rekonstruieren.