Der Ort wird von einer Hauptstraße, der Via della Strage, in zwei Hälften geteilt, die über eine steile Treppe zum Seeufer und zur Anlegestelle führt. Entlang dieser Straße befinden sich die wichtigsten Gebäude des Dorfes: die Villa Aganoor Pompilj und darunter, mit Blick auf den Trasimenischen See, der Palazzo Schnabl. Die Villa befindet sich am Eingang des Schlosses. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte hier die Dichterin Vittoria Aganoor, Tochter eines armenischen Grafen und Ehefrau des adeligen Abgeordneten Guido Pompilj, die sich um die großartige Landgewinnung gegen die Malaria in der gesamten Gegend und die damit verbundene touristische Erschließung des gesamten Trasimeno-Beckens verdient gemacht hat.

Die Villa wird von einer Dachterrasse mit herrlichem Ausblick gekrönt, während sich im unteren Teil die "Terrasse der Dichterin" befindet. Vittoria, eine bekannte Schriftstellerin der Belle Époque, die sich von der Schönheit des Sees und des Schlosses inspirieren ließ, widmete diesen Orten in ihren reiferen Jahren Gedichte und beschrieb sie in mehreren Briefen an Künstler der damaligen Zeit, mit denen sie einen intensiven kulturellen und brieflichen Austausch pflegte. Sie starb vorzeitig an den Folgen einer komplizierten Operation, und ihr Ehemann, Graf Pompilj, nahm sich wenige Stunden später aus Kummer über ihren Verlust das Leben.

Im September organisiert die Gemeinde Magione in Monte del Lago im Rahmen des Nationalpreises Vittoria Aganoor Pompilj das Festival delle Corrispondenze (Festival der Korrespondenz), das sich an ihrer berühmten Korrespondenz inspiriert, “um die Kunst durch den diskreten Charme der Briefkorrespondenz wiederzugeben”.

Wie die Villa Aganoor Pompilj war auch der Schnabl-Palast (19. Jahrhundert) ein von Künstlern frequentierter Salon. Hier wohnte der Musikwissenschaftler Riccardo Rossi Schnabl, ein enger Freund des Komponisten Giacomo Puccini, der oft bei ihm zu Gast war. Während ihrer mehr als 20 Jahre dauernden Freundschaft führten die beiden einen intensiven Briefwechsel, der kürzlich von der Nichte des Komponisten veröffentlicht wurde. Die internationale Figur Riccardo Schnabl, auch eine Symbolfigur der Belle Époque, ist bis heute von einer Aura der Faszination umgeben.